Es leben die Fantasie!

Ein bisschen wie aus der Zeit gefallen wirkt jenes Viertel der Stadt, in dem die beiden Nachbarskinder Johanna (Linda Votrubová), Mathias (Jakub Wunsch) Mutter (Barbora Hrzánová)bzw. Vater (Jan Hartl) leben. Der botanische Garten ist ziemlich naturbelassen, ja fast ein wenig „verwildert“.

Bedroht

Doch das kleine Paradies ist bedroht – Bürgermeister Nörgel ( Daniel Drewes), ein gelackter Ungustl, will die Stadt „modernisieren“. Glas„paläste“ überall und Abriss des botanischen Gartens. Insbesondere Johanna switcht immer wieder zwischen Wirklichkeit und Traumwelt, zu der sie offenbar von ihrer natürlichen Umgebung angeregt wird.
Plötzlich taucht hier und da der Schatten eines beinahe ungeheuren Tigers in der Stadt auf. Gleichzeitig verschwinden Hunde. Die bläulich gestreifte Raubkatze findet Zuflucht im botanischen Garten, nachdem sie vom Auto des Bürgermeisters angefahren wurde, wird von den beiden Kindern gesund gepflegt – und der Garten verwandelt sich in einen richtigen Dschungel.

Obendrein entpuppt sich der Bürgermeister am Ende als noch viel größerer Gauner als nur der Vernichter von Lebensraum, aber wie, das sei nicht verraten.

Reise mit!

Dieser tschechische Kinderfilm erschafft traum- und märchenhafte Bilder – und lässt trotz üppiger Bilder viel Raum - und Zeit für Fantasie, indem er nicht nur anregt die – zum Teil durch witzige Animationen angeregten gedanklichen „Spinnereien“ fortzusetzen, zu ergänzen, sich selber neue einfallen zu lassen. Er lässt auch durch seine Langsamkeit statt hektischer schneller Schnitte die Zeit dafür.

Der blaue Tiger...
... läuft derzeit in Wien, Mitte März kommen rund 15 bis 20 weitere Kinos in ganz Österreich dazu.

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