Wofür lohnt es sich zu leben?
Sieben kleine viereckige Säulen stehen auf der Bühne - mit Dingen oben drauf, die aussehen als wären sie Steine. Zwei flockig, leichte, runde hängende von beleuchtete Säulen. Darunter ein DJ mit einem Plattenspieler auf dem er eine Vinyl-Langspielplatte nicht wirklich scratcht, aber hin und wieder kurz anhält. Links – vom Publikum aus gesehen – eine große Projektionswand mit einem bunten entschlossen wirkenden Frauengesicht im Popart-Style.
Im Publikum steht ein Hipster-gestylter junger Mann mit Hut auf, zitiert zwei Che-Guevara-Sprüche. „Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche“, hätte er auf einem Kaffeehäferl gesehen und fast gekauft. Jenes von Revolution, die man nicht so sehr auf den Lippen, sondern im Herzen tragen müsse, sei nicht so popularisiert worden...
Dichte Mischung
Der Plot, der in diesem komplexen Netz für eine einigermaßen klare Struktur sorgt: Eine junge Frau hält eine aufwühlende öffentliche Rede. Gemeinsam mit Marco und Bob steigt sie am Abend danach in eine Villa ein. Die beiden nennen sie immer wieder Sparta. Was sie ablehnt – durchaus aber mit einem Schuss Koketterie. Das Trio beginnt zu spielen – mit schönen Gedanken, Gefühlen, Philosophieren und Zärtlichkeiten, teils so verspielt, dass sie wie in Erinnerung an Kindheit im Haus ein Zelt aufstellen.
"Nicht besser als ihr..."
Kann sie den Furor noch stoppen? Spielt sich alles in echt ab. Oder nur in den Köpfen des Trios? Geht es um Veränderung der Gesellschaft? Oder nur von einer/einem selbst? Oder hängt dies unmittelbar und untrennbar zusammen?
„Ein wahrer Revolutionär wird von großen Gefühlen der Liebe geleitet“ ist ein anderes Zitat von Che Guevara, das hier zwar nicht vorkommt, aber auch reinpassen würde. Oder ist gar Liebe selbst eine Art revolutionärer Akt?
werk89
Theater mit Tanz, ab 14 Jahren, ca. 75 Minunten
Autorin: Katharina Paul
Regie:
Michael Alexander Pöllmann
Choreografie: Nikolaus Adler
Darsteller_innen: Maria Walser, Boris A. Popović, Philipp Stix
Storyboard:
Michael Alexander Pöllmann, Nikolaus Adler, Christine Beinl
Musik: Markus Jakisić
Künstlerische Assistenz: Christine Beinl
Stagedesign: Sebastian Pöllmann
Kostüm: Sigrid Dreger
Licht: Claus Zweythurm
Produktion: Simon Hajós
Fotos: Maria Jociūtė
Trailer: Francisco Falcão
Off-Stimmen: Simon Schober, Alexandra Ava Koch, Alexander Hoffellner, Herbert Haider
Bis 15. März 2016
Dschungel Wien, 1070, MuseumsQuartier
Telefon: (01) 522 07 20-20
www.dschungelwien.at
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