Loblied der Fantasie
Seit der Text „rechtefrei“ ist, erschienen vermehrt unterschiedliche Versionen des vielleicht berühmtesten modernen Märchens „Der Kleine Prinz“ - ein Kinofilm samt Buch dazu, Neu-Übersetzungen, neue Illustrationen... Seit 20. April ist die fantasievolle Geschichte vom Wüsten-Treffen des abgestürzten Fliegers mit dem kleinen Buben, der von einem kleinen Planeten kommt, im kleinen Kellertheater am Wiener Franz-Josefs-Kai (beim Schwedenplatz) zu sehen.
Solo-Stück
Prinzipal Alexander Waechter – in Fliegeranzug, -Mütze und -Brille spielt die Geschichte in der aus dem französischen Original von ihm neuerlich übersetzt ganz allein. Das heißt nicht ganz – er verwendet die nachgemalten Originalzeichnungen. Da ist selbstverständlich zuerst der wohl berühmteste „Hut“ - wie ihn der Erzählung nach praktisch alle Erwachsenen sehen. Nur „Der Kleine Prinz“ erkennt die Riesenschlange samt dem im Ganzen verschluckten Elefanten...
Nichts geht übers Original
Waechter schafft – auch wenn er selbst noch den Ablauf etwas holpernd findet – mit seiner ruhigen, langsamen Erzählweise im sehr, sehr reduzierten Bühnenbild und den Zeichnungen dieses Loblied der Fantasie, der Konzentration auf Weniges, aufs Wesentliche, aufs Gegenüber lebendig werden zu lassen. Die Figur des „kleinen Prinzen“ selbst würde er, so im KiKu-Gespräch nach der Aufführung, nie und nimmer auf die Bühne bringen – „die Originalzeichnung Saint-Exupérys ist einfach nicht zu überbieten“. Auch der Text eben nicht, aus dem – losgelöst vom Buch – wohl eines der bekanntesten Zitate stammt: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“
Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry
Mit Alexander Waechter
Wann & wo? Bis 18. Juni Theater Franz-Josefs-Kai 21, 1010 Wien Telefon: 0664 179 80 50theater@franzjosefskai21.at
Kommentare