Beim Tanzen fühl ich mich wie frei gelassen


Seit Monaten kommen Kids aus der Umgebung des Veranstaltungszentrums Aichholzgasse in diese Location in Wien-Meidling, um hier zu üben, zu trainieren, Neues zu lernen – u.a. von Artists in residence - Künstler_innen, die auf Zeit von wo auch immer aus der Welt hier her kommen und eine Zeitlang in Wien bleiben, hier selber Performances zu entwickeln oder eben know-how weiter zu geben.
Und selbst manchen von diesen blieben die Münder vor Staunen offen, als sie so manche der offenbar nie ermüdenden jungen Bewegungstalente an diesem Präsentationsnachmittag im Cypher bewundern konnten. Da war etwa der kleine Alexander, der sich bei seinen Breakdance und anderen Moves teilweise fast schlangenartig ineinander verwickelte. Oder Elias. Der erst Siebenjährige verblüffte ebenso mit scheinbar unbegrenzten Hip-Hop und Breakdance-Einlagen. „Ich tanz seit ich drei bin, ich liebe es einfach und übe auch jeden Tag!“, viel lerne er von seinem 21-jährigen Bruder Fabio.
Flottes Duo

„Seit vier Wochen kommen wir so ungefähr drei mal in der Woche für zwei Stunden her“, beginnen die beiden abwechselnd zu erzählen. Zena ergänzt: „ich hab schon vor einem Jahr begonnen, alles mögliche zu tanzen, Breakdance und Hip-Hop und auch Sprünge vom Ballett. Da übe ich fast jeden Tag und wenn ich einmal keine Zeit habe, dann geh ich die Choreographie wenigstens nur im Kopf durch.“
Ob das manchmal auch zu anstrengend werde?
„Fast nie, tanzen ist mein Hobby“. Und das ihrer beiden Brüder Zen (10 und Mohamed, genannt Momo, 6). „Nur die Dehnübungen sind manchmal schon anstrengend“ finden die jungen Tänzer_innen.
Die schon zitierte Anna „will wenn ich groß bin Tänzerin sein! Bewegung ist einfach meine Leidenschaft“
Gefühl von Freiheit
Was ihnen Tanzen bedeute, warum sie so drauf stehen, das bringt wohl die zehnjährige Blerina am besten auf den Punkt: „Beim Tanzen fühle ich mich wie frei gelassen!“
Schon früher habe er getanzt, „aber ganz was anderes“, meint der 13-jährige Emin. „Schon lange bin ich in einer kroatischen Volkstanzgruppe, das mach ich eh auch noch weiter, aber vor einem Jahr hab ich da im VZA als DJ begonnen. Und durch die eigene Musik – von Jazz über House bis Gangsta Rap – bin ich auch zum Hip-Hop-Tanzen gekommen. Da fühl ich so viel Energie, bin wie weggetreten.“
Dem 10-jährigen Enes „macht’s vor allem Spaß, nicht nur das Tanzen selber, sondern, dass hier alle ihren Spaß haben und keiner streitet!“
Dragan (12) kam eher übers Zuschauen (im Fernsehen und im Internet) dazu, „selber auch einmal Hip-Hop und Breakdance zu machen. Das war vor zwei Jahren. Ja, und es ist ein gutes Gefühl, man kann sich so frei bewegen!“
Schon viel, viel länger, nämlich mehr als zwei Drittel ihres Lebens tanz die nunmehr zehnjährige Hanife, „seit ich drei bin, aber hier schon rockiger und schneller. Ich hab mir auch schon selber Choreographien ausgedacht“.
Vorteil für alle
Evren, die Leiterin des darstellenden Bereichs im VZA schätzt an diesem Projekt besonders, „dass Kunst und Kultur eine wichtige Ausrucksmöglichkeit sind, die wir hier Kindern und Jugendlichen der Umgebung anbieten und dabei gleichzeitig auch junge internationale Künstlerinnen und Künstler unterstützen können, wovon wieder die Kinder und Jugendlichen profitieren und wir versuchen das in den normalen Jugendzentrumsbetrieb einzubauen.“
Kommentare