Autor_innen und Illustrator_innen on Tour

Ein Mädchen liest ein Bilderbuch; weitere Bücher liegen auf einem Tisch.
Zum dritten Mal - nach langer Pause - startet "Leser-Stimmen", die größte Jury des Landes (zehntausende Kinder und Jugendliche) wählt das beliebteste Buch

Freudige Überraschung zum diesjährigen Andersentag: Nach achtjähriger Pause steigt ab sofort – bis Ende Mai – zum dritten Mal die Aktion Leser_innen-Stimmen. 12 Bücher wurden von einer Vorjury auserkoren. Deren Autor_innen bzw. Illustrator_innen touren ab sofort kreuz und quer durch österreichische Büchereien. Kinder bzw. Jugendliche können die Buchmacher_innen treffen, ihnen zuhören, mit ihnen reden, diskutieren und ganz oft auch in Workshops schreiben, zeichnen, malen oder basteln. Und zur größten (jungen) Jury des Landes werden. Sie können aus dem Dutzend ihre Favoritin/ihren Favoriten auswählen – mit Stimmkarten – am Rande der Veranstaltungen in mehr als 240 Bibliotheken aber auch so die ganze Zeit mit Stimmkarten in den Büchereien. Oder auch online.

Für "Leseratten", aber auch "-muffel"

Ein Mädchen mit blonden Haaren liest ein Buch an einem Tisch.
Auch wenn Aktionen wie diese natürlich die Herzen von „Leseratten“ höher schlagen lassen wie der fast neunjährige Leni, die „schon zu Weihnachten vor der ersten Klasse zu Lesen angefangen“ hat und die „von vielen immer wieder Bücher geschenkt“ bekommt, „weil sie wissen, dass ich gerne lese“, so will „Leser-Stimmen“ natürlich nicht zuletzt jene ansprechen, die sonst nicht so oft mit Literatur in Berührung kommen.

Weiter-spinnen

Stellvertretend für seine ab sofort reisenden Kolleg_innen freut sich Heinz Janisch schon auf diese vielen Begegnungen gerade in dem was von anderen oft abfällig als hinterste Winkel des Landes bezeichnet wird. Dabei erinnert er sich an seine eigenen ersten Begegnungen mit Büchern in der Ortsbibliothek – „so bin ich zum Lesen, aber auch zum Schreiben gekommen, ich hab mir oft ausgedacht, wie die Geschichten weiter gehen. Oder wenn am Ende von einem Märchen steht und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute, dann hab ich erfunden, wie sie wohl weiter gelebt haben könnten.“

Abschluss

Die Aktion wird mit einer Festveranstaltung in der Wiener Urania (am 10. Juni) abgeschlossen. Dort wird nicht nur jene/r mit den meisten Stimmen bejubelt, sondern auch gefeiert, dass über mehrere Wochen hinweg in vielen Orten ganz verschieden Lust und Laune auf Lesen gemacht wurde, Bücher auch zum Ausgangspunkt für vielfältige Wort- und Gedankenspiele wurden – und hoffentlich auch weiter werden (Ein Heft mit Anregungen dazu ist ebenfalls – kostenlos – erhältlich).

Wer tritt wann wo auf?

Zur Homepage der Aktion
(noch können Veranstaltungen ausgemacht werden)

Drei Personen sitzen an einem Tisch mit dem Buch „Leserstimmen“ im Vordergrund.
Bei einem Pressegespräch am Andersen-Tag, dem Auftakt zum Lesemonat April, wurde die nunmehr 3. Leser-Stimmen-Aktion vorgestellt. Stellvertretend für die Verlage Inge Cevela (Wiener Dom-Verlag), der Chef des Büchereiverbandes Gerald Leitner und für die Autor_innen und Illustrator_innen Heinz Janisch
„Lesefreude und Lesefähigkeit nehmen bei Kindern und Jugendlichen in Österreich immer weiter ab. Dies hat weitreichende gesellschaftliche Konsequenzen. Mit Aktionen wie ‚ LESERstimmen – Der Preis der jungen LeserInnen‘ möchten wir diesem Trend entgegensteuern und die Lust am Lesen neu entfachen – abseits von Prüfungsdruck und Leistungstests“, erklärte Büchereiverbands-Chef Gerald Leitner.

Diese Dachorganisation der öffentlichen Bibliotheken organisiert das vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur finanzierte Lesefestival gemeinsam mit den Büchereien.

Verlags- und AutorInnenförderung

Von großer Bedeutung ist die Kampagne auch für die teilnehmenden Verlage: „Der Markt übt – besonders auf Verlage – massiven Aktualitätsdruck aus: Bücher müssen sich innerhalb eines Jahres gut verkauft haben, sonst werden sie verramscht und makuliert. ‚Leserstimmen – Der Preis der jungen LeserInnen‘ dient hier der Nachhaltigkeit: Qualitätsvolle Bücher erhalten mit den Nominierungen eine weitere Chance im Verkauf“, so Inge Cevela, Geschäftsführerin des Wiener Dom-Verlags.

Vom Ankauf der nominierten LESERstimmen-Bücher profitieren aber nicht nur die Verlage, sondern auch der Buchhandel und nicht zuletzt die Autor_innen und Illustrator_innen.

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