Super-Schüler, aber keine Streber

Eine Gruppe junger Leute jubelt mit erhobenen Armen und einer goldenen Trophäe.
"Merkur"-Statuen für beste Schüler, Projekte, Lehrkräfte und Absolventen der Vienna Business School.

Notenschnitt 1,0 – und doch alles andere als ein Streber, das ist der diesjährige beste Handelsakademieschüler der privaten Vienna Business School, Daniel Perić. Bevor er die ca. fünf Kilo schwere Bronze-Statue für seinen Sieg in dieser Kategorie – aus den Händen der Noch-Wirtschaftskammer-Wien-Chefin Brigitte Jank in Empfang nahm, wurden so einige Highlights aus dem Leben des jungen Parade-Schülers bekannt gegeben: Top-Plätze bei früheren Contests, etwa dem 1. beim Fremdsprachen-Switch-Bewerb Englisch-Russisch, zählen da ebenso dazu wie vor allem soziale Aktivitäten. Seit drei Jahren engagiert sich Perić im Lernclub seiner Schule, der HAK Floridsdorf. „Das hilft auch mir selber, denn erst wenn du etwas anderen gut erklären kannst, dann hast du’s wirklich begriffen. Bevor du’s anderen vermitteln kannst, setz ich mich daher hin, um mir den Stoff sehr gut anzueigenen “, gesteht er dem KURIER nach der Preisverleihung eine Art „Nebeneffekt“ seines Engagements, „weil es mir echt ein großes Anliegen ist, anderen zu helfen“. Das tut er in erster Linien in den Fächern Wirtschaftsinformatik, Rechnungswesen, Englisch und Russisch.

Vielsprachig

Eine Frau und ein Mann halten gemeinsam eine goldene Trophäe in den Händen.
Bester HAK-Schüler, Daniel Perić, nimmt den Merkur aus den Händen der Noch-Wirtschaftskammer-Wien-Präsidentin, Brigitte Jank, entgegen.
In Wien mit kroatisch-serbischen Eltern zweisprachig aufgewachsen „im Kindergarten hab ich Deutsch, zu Hause Serbokratisch wie das früher geheißen hat, gesprochen“, lernte er ab der 1. Klasse HAK Russisch. „Nach vier Jahren Gymnasium wusste ich, allein weitere vier Jahre im Gymnasium wollte ich nicht verbringen. Ich hab etwas gesucht, wo ich mehr mit der Berufswelt zu tun habe. Technisches ist nicht so meine Sache, so lag eine Handelsakademie nahe. Weil ich unbedingt Russisch – die Sprache und die Kultur (näher kennen) lernen wollte, kamen nur ganz wenige Schulen in Wien in Frage.“

Nach dem nun nach der Matura folgenden Zivildienst möchte Perić „am ehesten Internationale Betriebswirtschaftslehre an der WU und dazu vielleicht auch noch Sprachen studieren“.

Projekte

Drei junge Frauen posieren mit einer goldenen Trophäe vor einem dunklen Hintergrund.
Sieger_innen des sozial-ethischen Merkurs
Neben Einzelleistungen (student/teacher/graduate oft he year) werden immer auch Projekte mit den glänzenden, gewichtigen Statuen ausgezeichnet. Neben dembesten ökonomischen(dieses Jahr an dieVBS Mödlingfür eineImageaufbesserung von Lehre im Handel) undinnovativsten(VBS Schönborngassefür denersten Nachhaltigkeitsberichteiner kaufmännischen Schule, wird immer auch einethisches und soziales Projektprämiert. Und wie in allen anderen sieben Kategorien hat’s die Jury nicht gerade leicht. Clara Ernst, Julia Komac und Julia Mayer aus der Schule amHamerlingplatzhatten für die Drogenberatungsorganisationcheckit!Im Rahmen ihres Maturaprojekts eine Befragung in der Zielgruppe 16- bis 24-Jähriger durchgeführt und davon abgeleitet ein Kommunikationskonzept unter anderem mit einem fächerartigen Flyer erarbeitet und vorgeschlagen und – wie sie im KURIER-Gespräch verrieten, „auch viele eigene Vorurteile abgebaut“.

www.vbs.ac.at

Eine junge Frau nimmt auf einer Bühne eine Auszeichnung entgegen, umgeben von anderen Personen.
Das image von Handelslehrlingen aufmöbeln wollen Schüler_innen der HAK Mödling und wurden dafür mit einer der sieben gewichtigen Statuen belohnt
Bestes ökonomisches Projekt
Sieben Schüler_innen aus der5k der VBS-HAK Mödlingsind in ihrem Maturaprojekt vom Mangel an Lehrlingen imHandelausgegangen. Im Zuge von Überlegungen zurAufbesserung des Images dieses Berufes und seiner Ausbildungdazu haben sie sich vor allem überlegt, wie die „Woche des Wiener Handels“ vielleicht so verändert werden könnte, dass sie Jugendliche eher ansprechen könnte. Dazu führten die HAK-Schüler_innen auch Befragungen an Neuen Mittel-, Haupt- und PolyTechnischen Schulen durch.
Eine Gruppe von Personen hält eine Trophäe auf einer Bühne.
Ihr Nachhaltigkeitsbericht brachte vier Schülern aus HAK Schönborngasse den Merkur fürs innovativste Projekt ein
Innovativstes Projekt
„Denk mal NACHhaltig“ wählten Georg Marx, Thomas Lindner, Florian Kosic und Thomas Magerleals Motto für ihr Projekt, den erstenNachhaltigkeitsbericht einer kaufmännischen Schule. Neben Konzepten, Infos, einem fast vier Dutzend Seiten und praktisch alle auch nur ansatzweis ein Frage kommenden Themen umfassenden Bericht, gingen die vier Burschen aber auch, wie sie dem (Kinder-KURIER) erzählten, praktische Dinge an: „Vorher gab’s kein g’scheites Mülltrennsystem, das haben wir in Angriff genommen, nämlich Behälter, wo die Dinge leicht reingeworfen, die aber auch schnell und gut entleert werden können.“ Außerdem überlegte sich das Team, wie der (Kopier-)Papierverbrauch verringert werden könnte und führte dazu Kopierkarten auch für Lehrkräfte und ein gewisses Budget ein…
Ein junger Mann hält eine Trophäe in die Höhe, während ein anderer Mann ihm die Hand entgegenstreckt.
Bester Handels-Schüler wurde Obrad Pavlović - sein Laudator war Werner Müllern von der APA
Bester Handelsschüler
Student oft the Year der Handelsschulen der VBS wurde übrigens auch ein Bursch,Obrad Pavlović von der Akademiestraße. Neben seinen schulischen Topleistungen engagierte er sich schon mit ungefähr zehn Jahren als Schülervertreter, wo er Verbesserungsvorschläge weit über seine Schule im Bezirksjugendparlament einbrachte, nahm bald danach höchst erfolgreich an Bewerben des WIFI zum Thema „Die menschliche Leistung und Intelligenz“, spricht neben Serbisch und Deutsch noch Englisch, Italienisch und hat mit Französisch angefangen und die kyrillische Schrift zu lernen begonnen. Und so „nebenbei“ betätigt er sich (spitzen-)sportlich mit Medaillen- und Pokalgewinnen im Fußball, Skifahren und Schwimmen.

Und trotz all der vielen hervorragenden Leistungen, legt Pavlović auf viel mehr Wert: „Noten sind nicht das wichtigste. Man muss nachgeben, um Konflikte zu vermeiden. Man darf nie aufgeben und muss immer weiter machen bis man seine ziele erreicht hat."

Ein Mann überreicht einer Frau eine Auszeichnung auf einer Bühne.
Wiens neuer Landesschulinspektor Fred Burda überreicht den Merkur für Teacher of the Year an Renate Gruber von der Mödlinger VBS-HAK
Teacher oft the year
Zur Lehrerin des Jahres kürte die Jury Renate Grubervon derMödlinger Handelsakademie. Ihre Auszeichnung bekam sie aus den Händen des neuen Landesschulinspektors fürs berufsbildenden Schulwesen in Wien, Fred Burda. In seiner Laudatio sprach Burda von der Vielseitigkeit und Flexibilität der Lehrerin, die verbunden mit ihrem „unendlichen Engagement“ den Ausschlag für Auszeichnung der Professorin der VBS Mödling gegeben haben. Die vierfache Mutter ist neben ihrer Funktion als Klassenvorstand auch als Bildungsberaterin und Qualitätsmanagerin an ihrer Schule tätig.

Absolvent des Jahres

Ein Mann überreicht einem anderen eine goldene Trophäe auf einer Bühne.
Bester Absolvent, Wolfgang Schiketanz (rechts) und sein Lobredner, Hotelkettenbesitzer Alexander Ipp
In der Kategorie „Graduate of the Year“ zeichnet der Fonds der Wiener Kaufmannschaft, Träger der Vienna Business School Absolvent_innen dieser privaten kaufmännischen Schulen aus, die nach ihrem Abschluss eine herausragende berufliche Laufbahn eingeschlagen haben.Wolfgang Schiketanzstieg nach seinem WU-Studium in die Finanzwelt ein, in der er jahrelang in den USA als Führungskraft in großen Unternehmen tätig war bis er ein eigenes Finanzberatungsunternehmen unter seinem Namen gründete. Darüber hinaus unterrichtet er an Fachhochschulen und gibt auch an der Vienna Business School in mehreren Projekten an verschiedenen Standorten sein Know-how weiter.

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