Auf und unter der großen Decke

Auf und unter der großen Decke
Jugendliche erarbeiteten und spielen Stück über die Liebe in verschiedenen Phasen und mit vielen Rollenwechseln

Eine Bühnenlandschaft besonderer Art: Eine große rote Decke bedeckt praktisch die gesamte Spielfläche im Dachgeschoß des Theaters Akzent, dem Studio genau über der großen Bühne. Darunter verbergen sich hügelig – richtig erraten Menschen. Jugendliche Schauspielerinnen und Schauspieler – sechs an der Zahl – verbergen sich hier. Langsam rekelt sich ein erster aus einer der Öffnungen in der Decke, fast wie eine Geburt am Morgen nach einer offenbar eher zudröhnenden Party. Dieser eine schält sich raus, stapft in Richtung Tür und will gehen. Es ist zugesperrt. Halb verschlafen weckt er die am nächsten Liegende. „ Anna“, rüttelt er sie und fragt nach dem Schlüssel. Nichts da. Also muss er vorerst bleiben.

Film

Nach und nach werden alle munter. Irgendwer entdeckt unter der Decke auch eine Kamera. Ein Mädel beginnt zu filmen, plötzlich taucht die Idee auf, einen richtigen Film zu drehen. Liebesgeschichte. Happy end soll’s aber keines geben. Namen werden vorgeschlagen. Vorn Romeo & Julia über Ken & Barbie bis Hennes & Mauritz, Gerda & Karl finden sie sehr gähnig. Die Wahl fällt schließlich auf Betty und Moritz – in Abwandlung des deutschen Vorbildstückes wo das Duo Betty und Maurice heißen.

Selber erarbeitet

Auf und unter der großen Decke
Aber mehr als die Grundgeschichte wird nicht übernommen. Sieben Jugendliche erarbeiteten mit ihrer Theaterlehrerin und Regisseurin die Szenen und Dialoge sowie die Idee, dass alle sechs auf der Bühne (eine der Beteiligten springt als Zweitbesetzung in manchen Vorstellungen ein) immer wieder abwechselnd in die Rolle der beiden Figuren reinschlüpfen, mal unter der Decke verschwinden, mal sich im Hintergrund halten. Und trotzdem kommt es nie zu Brüchen. Nahtlos werden sie Moritz oder Betty. Dabei spielen sie den ganzen bogen durch – von der ersten Verleibtheit über heftige nicht voneinander lassen könnende Liebe bis zum Abflachen bei ihm und Klammerversuchen bei ihr bis zum Ende, das sie in drei Varianten andenken und anspielen.

Wer bist du, die du dich Liebe nennst?
Schauspiel, ca. eine Stunde

Cast: Lilian Grof, Theodor Stanzel, Mattheus Hörmann, Elisa Pötz, Laura Mayerhofer, Anna Hagenauer; Alena Fürlinger (Einspringerin)

Assistentinnen: Kelly Ann Gardener, Claudia Salcher
Produktion: Institut angewandtes Theater
Konzept, Inszenierung: Claudia Bühlmann

Wann & wo?
16./17. April, 9 und 11 Uhr
Studio im Theater Akzent
1040, Argentinierstraße 37
Telefon: 01/501 65-3303
www.akzent.at
www.ifant.at

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