Auch Engel sind ewig unterwegs
Durch Theaternebel, vorbei an einem Buntclown mit Helm, einem Weißclown und einer Art Stangenwald geht’s zu den Zuschauertribünen. Auf der Bühne steht noch eine übergroße an eine Strohpuppe erinnernde Vogelscheuche. Feuer wird entzündet, ein weiterer Harlekin tauch tauf. Plötzlich Töne von hinten, ein fast schmerzhaftes Pfeifen.
Allerdings trachtet der rotgewandete Kollege sie in ihrem Tun zu stören, der Weiße hilft ihr zögerliche, eher dann, wenn der andere weg ist.
Koproduktion und Mix aus vier Kompositionen
Obwohl diese Produktion „Der kleine Harlekin“ heißt, wurde nur ein Teil des gleichnamigen Werks des Komponisten verwendet. Damit werden die eineinhalb Stunden (mit einer Pause) eröffnet. Zu sehen/hören/erleben sind auch Teile aus „Laub und Regen“, „Drachenkampf“ sowie „Mission und Himmelfahrt“.
Ausflug in den Weltraum
Der Großteil nach der Pause spielt sich hinter einem dünnen, durchsichtigen Vorhang in einer Art außerirdischen Sphäre ab. Space, Raumschiff-Kommandozentrale und ganz viel wunderbare spacige bis sehr schräge bewegte Grafik (unter anderem Mischungen aus Fischen und Vögeln, die über diesen Vorhang flimmert. Hier ergänzt der Synthesizer die durchgehend gespielte Klarinette, die im Wettstreit zum Einsatz zu kommende Trompete und Posaune, Bratsche sowie das Schlagzeug. Musik, Tanz und die Videos kommen fast gänzlich ohne Text aus. Nur wenige Worte fallen – der vielleicht programmatischste Satz in diesem Kunstkosmos: „Es gibt kein Zuhause, auch Engel sind ewig unterwegs!“
Stockhausen für Kinder Wiener Taschenoper
Musiktheater
Koproduziert von Bayerische Staatsoper & Opernhaus Graz & Natalia Sats Theater Moskau
Künstlerisches Konzept, Inszenierung: Carlus Padrissa (La Fura dels Baus)
Pantomime, Tänzer: Jewgenij Sitochin
Klarinette, Basetthorn, Tänzerin: Merve Kazokoglu
Trompete: Paul Hübner
Posaune: Stephen Menotti
Synthesizer:
Michael Tiefenbacher
Viola: Simon Schellnegger
Künstlerisches Konzept, Bühne: Roland Olbeter
Künstlerisches Konzept, Video: Franc Aleu (Urano)
Regiemitarbeit: Jewgenij Sitochin
Kostüme: Chu Uroz
Pyrotechnik: Thomas Bautenbacher
Lichtdesign: Reinhard Traub
Dramaturgie: Thomas Ulrich
Wann und wo?
Dschungel Wien, 1070, MuseumsQuartier
Telefon: (01) 522-07-20-20
www.dschungelwien.at
Kommentare