Feuer & Eis: Wintergrillen ist cool

Eine Gruppe von Männern grillt im Winter draußen Fleisch.
Ganzjährig am Outdoor-Grill stehen, warum nicht? Es kommt ja auch keiner auf die Idee, Bier nur im Sommer zu trinken, oder?

Der eine oder die andere hat es bereits praktiziert: das Wintergrillen. Bei Schnee und Eis auf der Terrasse oder im Garten ein Feuer zu entfachen, das hat schon was. Bisher aber frönte man dem Vergnügen eher klamm und heimlich. Es fehlten  Vorbilder für die große Show.

Vor drei Jahren nahm der Trend „Wintergrillen“ richtig Fahrt auf. Unter Anleitung von Starkoch und Weber-Grillmeister Johann Lafer frönten  500 Grillfans und Promis aus Sport und TV ihrer Leidenschaft – in sechs Hütten auf der Planai und Oberwurzen. Und wer es davor nicht wusste, spürte es bald: Bei frostigen Außentemperaturen schmecken die Köstlichkeiten vom Grillrost beinahe noch besser als sonst.

Holzkohlegrill und mehr

Auch Adi Bittermann von der 1. Carnuntum Grillschule sieht keinen Grund, bis auf den Sommer zu warten, um seiner Berufung nachzugehen. Aber natürlich gilt es, dabei einiges zu berücksichtigen. Bittermann: „Für mich eignet sich im Winter sehr gut ein Holzkohlegrill. Bei Verwendung von mehr Briketts entfacht er einfach mehr Hitze.

Und die Außentemperatur ist ihm auch egal.“

Ideal für die kalte Jahreszeit sind laut Bittermann jedenfalls „pikante Gemüse-Currys und deftige Ragouts“. Sicher auch, weil man im Winter die Schärfe dieser Speisen spürbar besser verträgt.

Smoke Fire? Ja,bitte

Zum Aufwärmen bietet  sich für Amateure der Ganzjahreshit Folienerdapfel an. Oder man legt Maroni und Erdäpfelscheiben auf. Wer aber das Grillen bei niedrigen Außentemperaturen richtig genießen will und  in dieser Disziplin auch einmal ein paar Stufen aufsteigen will, sollte  diese speziellen Wintergrill-Rezepte probieren: Um einen Wildschweinbraten und einen Spanferkel-Rollbraten macht man  im Sommer gerne einen großen Bogen – aber  jetzt ist die ideale Zeit dazu.

Zu berücksichtigen ist dabei, dass Grillkohle und Briketts durch die niedrigere Luftfeuchtigkeit deutlich länger glühen. Kohle & Co. haben draußen dennoch nichts verloren, da sie feucht werden können.

Neben Holzkohle, Gas- oder Elektrogrill gibt es jetzt mit dem „SmokeFire“ sogar eine weitere Methode, sich als „ Outdoor“-Koch einen Namen zu machen. Adi Bittermann hat diese Innovation aus dem Haus Weber vor Kurzem als „Griller für faule Intelligente“ entdeckt. Der große Vorteil gegenüber seinen „Kollegen“? „Er kann alles zu jeder Jahreszeit.“

Apropos Jahreszeit

Doppelgrillweltmeister Adi Matzek aus dem Waldviertel weist darauf hin, dass es bei kühler Witterung   etwas länger dauert, bis man die Speisen auch servieren kann. „Man muss schon um 30 Prozent längere Grillzeiten einrechnen“, sagt er aus Erfahrung.

Adi Bittermann präsentiert gegrilltes Fleisch in seiner Carnuntum Grillchule.

Tipps vom Profi Adi Bittermann

- Der Vorteil von Gasgrillern im Winter ist, dass sie rasch Hitze aufnehmen. So lassen sich Würstl, Kotelett und Steaks zügig grillen. Wichtig!  Bei einem Gasgriller kann die Gasflasche schnell vereisen. Dadurch wird die Gasleistung reduziert, die der Griller braucht. Mein Rat: Die Gasflasche in einen Kübel mit heißem Wasser stellen oder in eine warme Decke einschlagen.
- Ganz wichtig: Teller und Schüsseln vorwärmen, damit das Grillgut auf dem Weg in die warme Stube  nicht zu rasch abkühlt.
- Bei winterlichen Temperaturen empfiehlt es sich, größere Fleischstücke zu nehmen.
- Und, nicht vergessen,  warm anziehen. Manche  meinen, weil sie eh’ beim heißen Grill stehen, reicht ein Hemd. Denn wenn man friert, öffnet man eben kurz  den Deckel. Das ist die falsche Methode. Ein  Steak wird so nicht besser.  

Ein Stück gebratenes Fleisch auf einem Holzbrett mit Soße und Preiselbeeren.

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