Schoko-Nikolos im Fairness-Test: Nur wenige öko und sozial

Schoko-Nikolos im Fairness-Test: Nur wenige öko und sozial
NGOs klopften wie jedes Jahr vorweihnachtliche Nascherei auf Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen in der Erzeugung ab.

Alle Jahre wieder müssen Schoko-Nikolos und -Weihnachtsmänner im Advent zum Ethik-Test antreten, heuer wurden 21 Erzeugnisse auf soziale und ökologische Kriterien abgeklopft. Das Fazit der Umweltschützer von Global 2000 und der entwicklungspolitischen Organisation Südwind lautet: Das Engagement der Unternehmen für mehr Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen ist nach wie vor stark ausbaufähig. Immerhin ermittelten sie vier Testsieger.

An die Spitze gereiht wurden der EZA-Schoko Nikolo aus den Weltläden, der Riegelein Bio Fairtrade Weihnachtsmann, der Billa Bio Schoko Nikolo und der Spar Natur Pur Bio-Nikolaus. Sie alle tragen das EU-Bio- und das Fairtrade-Gütesiegel. Schon seit Jahren vorne liegt in diesem Ranking der EZA Schoko-Nikolo. "Während viele Marken ihre Lieferketten verschleiern, punktet EZA mit zusätzlicher Transparenz. Kundinnen und Kunden können sowohl Kakao als auch Rohrzucker bis zu den Ursprungskooperativen zurückverfolgen", sagte Caroline Sommeregger, Südwind-Sprecherin für fairen Kakao.

Hinter dem Siegerfeld landeten sieben Schoko-Figuren, die in mindestens einer Kategorie eine positive Bewertung erzielten: der St. Niklas und der klassische Schoko-Weihnachtsmann von Favorina, der Monarc Nikolo, der (zweite) Riegelein Weihnachtsmann, der Douceur Mischbeutel, Denn's Rosengarten Schoko Weihnachtsmann sowie der Bio Weihnachtsmann von dm. Die hinteren Plätze teilten sich abermals die Schoko-Nikolos der großen Marken: Ferrero, Milka, Lindt, Hauswirth, Storck und der Baur Schoko-Weihnachtsmann wurden nach dem Ampelsystem doppelt rot bewertet. Die Hersteller würden entweder ganz auf Gütesiegel verzichten oder hausinterne, für Kunden nicht nachvollziehbare verwenden.

"Im Mittelfeld und am Ende des Rankings gibt es leider viel zu wenig Bewegung. Dabei sind ausbeuterische Kinderarbeit und weltweite Waldzerstörung immer noch eng verbunden mit der Schokoladeindustrie", kritisierte Sommeregger.

"Im konventionellen Kakaoanbau werden nach wie vor Pestizide eingesetzt, die extrem gefährlich für Mensch und Natur sind", erläuterte Martin Wildenberg von Global 2000. "Außerdem kommt es auch immer wieder zur Abholzung von wertvollen Regenwäldern." Dabei könne Kakao "in einem sehr umweltfreundlichen Anbausystem produziert werden". Südwind und Global 2000 fordern ein strenges Lieferkettengesetz, das Unternehmen zur Transparenz verpflichtet und bei Vergehen zur Verantwortung zieht.

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