Kammerspiele in der Josefstadt: Witz, Satire & Weihnachtsglitzer

Maria Köstlinger in der festlich-funkelnden Inszenierung von „Miss Scrooge“ in den Kammerspielen der Josefstadt.
Die Kammerspiele der Josefstadt stehen seit über 115 Jahren für urbane, intelligente Unterhaltung. In dem Haus mit 394 Sitzplätzen erlebt das Publikum Schauspielkunst unmittelbar – lebendig, persönlich und auf hohem Niveau.
Seit 2006 hat Direktor Herbert Föttinger die Bühne in der Rotenturmstraße als Ort der zeitgenössischen Stadtkomödie neu positioniert. Hier begegnen sich Humor, Tiefgang und gesellschaftliche Relevanz – geschrieben von Autorinnen und Autoren wie Daniel Kehlmann, Peter Turrini, Daniel Glattauer oder Tom Stoppard.
Die Kammerspiele sind die kleinere, charmante Schwesterbühne des Theaters in der Josefstadt – ein Ort, an dem die Nähe zwischen Publikum und Darstellerinnen und Darstellern eine besondere Intensität entfaltet.
Das aktuelle Repertoire zeigt dabei, wie vielseitig das Haus ist: Drei Produktionen spannen den Bogen von Satire über Gesellschaftskomödie bis hin zum musikalischen Weihnachtsmärchen.
Lockdown-Satire
Den Auftakt macht mit „Ostern“ ein neues Werk von Daniel Kehlmann, eine satirische Szenenfolge über die Absurditäten des ersten Corona- Lockdowns mit pointiertem Witz und feiner Melancholie. Der Bestseller-Autor Kehlmann erzählt von Menschen zwischen Quarantäne, Kontrolle und Verwirrung – und davon, wie Krisen das Menschliche offenlegen. Es ist ein Abend voller schwarzem Humor, getragen von einem großartigen Ensemble rund um Raphael von Bargen und Robert Joseph Bartl.

Daniel Kehlmanns satirisches Stück „Ostern“ wirft einen humorvoll-scharfen Blick auf die gesellschaftlichen Absurditäten der Pandemie.
„Ostern“ ist ein Spiegel der jüngeren Vergangenheit – komisch, kabarettistisch und doch tiefgründig. Der Autor selbst beschreibt es als Versuch, „die bedrängende Situation satirisch zu bewältigen“. Das Resultat ist ein kluges, aktuelles Kammerspiel über Freiheit, Angst und Verantwortung.
Die Kunst des Scheins
Von der Enge der Pandemie in die glänzende Welt des schönen Scheins: Thomas Manns „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“. Im Mittelpunkt steht Claudius von Stolzmann als charmanter Betrüger Felix Krull – ein Mann, der mit Charme, Bildungssimulation und perfektem Auftreten jede gesellschaftliche Hürde überwindet. Eine schillernde Komödie über Identität, Ehrgeiz und die Versuchung des Scheins. Elegante Ausstattung, musikalischer Schwung und pointierte Dialoge machen den Abend zu einer Hommage an die Kunst des Spiels – auf der Bühne wie im Leben.

Thomas Manns charmanter Hochstapler Felix Krull auf der Bühne der Kammerspiele – eine Komödie über Schein, Identität und Aufstieg.
Der KURIER verlost 3 x 2 Karten für die Vorstellung von „Ostern“ am Freitag, den 17. Oktober 2025, 19:30 Uhr. Jetzt bis 13. Oktober 2025 mitspielen unter KURIER.at/Gewinnspiele – Teilnahmebedingungen ebendort.
Mit Swing und Seele
Zum Jahresende darf in den Kammerspielen außerdem wieder gelacht, gestaunt undmitgefiebertwerden: Ab 16. November lädt „Miss Scrooge – Ein Weihnachtsmärchen“ nach Charles Dickens zum festlichen Theatererlebnis ein. Regisseur Werner Sobotka versetzt die berühmte Geschichte vom geizigen Ebenezer Scrooge in die Swinging Sixties – mit Glitzer, Petticoats und Musik im Stil von Andy Williams.
In der Hauptrolle glänzt Maria Köstlinger als grantige Geschäftsfrau Ebenita Scrooge, die Weihnachten für überbewertet hält – bis drei Geister ihr Herz erweichen. Das Publikum erwartet eine mitreißende Mischung aus Humor, Musik und Emotion und eine ideale Einstimmung auf das Weihnachtsfest. Für Familien gibt es ein besonderes Zuckerl: Kinderkarten bis zum 15. Geburtstag um 50 % ermäßigt – erhältlich an den Kassen und im Telefonverkauf.
Die Kammerspiele bieten die besten Plätze für unter 30-Jährige online um 15 Euro an.
Drei Stücke, ein Haus
Mit „Ostern“, „Felix Krull“ und „Miss Scrooge“, aber auch mit Ferdinand von Schirachs „Sie sagt. Er sagt“ oder John Steinbecks „Von Mäusen und Menschen“, zeigen die Kammerspiele der Josefstadt ihre ganze Vielfalt: gesellschaftlich relevant, unterhaltsam, klug und herzerwärmend. Ein Theater, das die großen Themen unserer Zeit mit Leichtigkeit, Witz und Menschlichkeit auf die Bühne bringt – und damit zeigt, wie lebendig die Tradition der Josefstadt bis heute ist.
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