Herbst der Ikonen in der ALBERTINA MODERN

Damien Hirst
Away from the Flock, 1994
96 × 149 × 51 cm, Glas, lackierter Stahl, Silikon, Acryl, Kunststoffkabelbinder, Lamm und Formaldehydlösung
Mit Skulpturen wie Haien in Formaldehyd, monumentalen Installationen und seinen Spot Paintings hat Damien Hirst die internationale Kunstszene geprägt. Weniger sichtbar war bislang ein anderer Teil seines Schaffens: das Zeichnen.
Die ALBERTINA MODERN widmet diesem Werk noch bis 12. Oktober 2025 eine umfassende Ausstellung. Unter dem Titel „Drawings“ werden insgesamt 138 Arbeiten präsentiert, darunter 120 Zeichnungen sowie ausgewählte Skulpturen. Viele der Zeichnungen dienten als Ausgangspunkt für weltberühmte Werke – andere stehen als eigenständige Arbeiten für sich. So wird sichtbar, wie zentral die Zeichnung in Hirsts kreativen Prozessen verankert ist.

Damien Hirst
Untitled (Tiger Shark in Tank), 2003
83 × 110 cm, Bleistift auf Papier
Kunst als Prozess
Für Hirst sind Zeichnungen mehr als bloße Vorstudien. Sie sind Ausgangspunkt, autonomes Werk und Reflexion zugleich – ein Ort, an dem Ideen Gestalt annehmen. „Das Zeichnen ist roh, persönlich, und wenn ich diese Werke zeige, offenbare ich die chaotischen Vorgänge in meinem Kopf“, erklärt Hirst selbst.
Dies zeigt sich vor allem in Skizzen zu seinem Projekt „Treasures from the Wreck of the Unbelievable“, das die Grenze zwischen Realität und Fiktion bewusst verwischt.
Mitmachen erwünscht
Ein Highlight ist auch Hirsts Installation „Making Beautiful Drawings“: eine 1994 entwickelte Zeichenmaschine, die mit rotierender Scheibe und aufgetropfter Farbe Spin Drawings entstehen lässt. Das Besondere: Besucher:innen können selbst Hand anlegen und ihre eigenen Arbeiten mit nach Hause nehmen. Die Maschine ist zu fixen Zeiten zugänglich: immer dienstags, jeweils von 16 bis 18 Uhr.
Gewinnen Sie 15x2 Tickets für eine exklusive KURIER-Führung durch die Ausstellung „Damien Hirst“ in der Albertina Modern, am Do 2.10.2025 um 16:30 Uhr. Mitspielen bis 23.9. unter kurier.at/gewinnspiele – Teilnahmebedingungen dort.
Performance at its best
Kaum endet die Hirst-Ausstellung, setzt die ALBERTINA MODERN den nächsten Akzent: Marina Abramovic zieht ein. Ab 10. Oktober 2025 widmet das Museum der 1946 in Belgrad geborenen Künstlerin eine große Retrospektive. Abramovic hat die Performancekunst in den vergangenen fünf Jahrzehnten geprägt wie keine andere – kompromisslos, körperlich und immer auf der Suche nach Transformation. Die Schau umfasst frühe Arbeiten ebenso wie international gefeierte Werke, darunter die mit einem Goldenen Löwen ausgezeichnete Performance „Balkan Baroque“.

Ulay / Marina Abramović
Breathing In, Breathing Out, April 1977
Performance, 19 Minuten, Studentski kulturni centar (SKC), Belgrad
Courtesy of the Marina Abramović Archives
Ein besonderer Höhepunkt: Täglich werden historische Performances in Reenactments neu aufgeführt, wodurch Abramovics intensive Auseinandersetzung mit Zeit, Energie und den Grenzen des Körpers unmittelbar erfahrbar wird.
So verbindet die ALBERTINA MODERN zwei große Positionen zeitgenössischer Kunst: Hirst mit seinen Zeichnungen, die die Ideenfindung offenlegen, und Abramovic, deren Performances das Publikummitten ins Geschehen ziehen.
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