Zwischen Traum und Wirklichkeit mit einem Hauch von Kubrick

Schönberg in Erwartung" nennt die Neue Oper Wien ihre neue Produktion. Dahinter verbergen sich zwei Kompositionen von Arnold Schönberg – "Das Buch der hängenden Gärten" und "Erwartung" – welche durch einen von Richard Dünser geschaffenen Entreacte miteinander verbunden sind.
Diese Zwischenmusik ist die perfekte Überleitung von einem Schauplatz zum anderen, eine süffige, atmosphärisch dichte Stimmungsmusik, die den stärksten Eindruck hinterlassen hat.
Von Dünser stammt auch die kammermusikalische Fassung von Schönbergs "George-Liedern". Elisabeth Gabriel zeichnet für die Inszenierung verantwortlich. Während der 15 Lieder, die Verena Gunz beachtlich darbot, waren die Anklänge an Stanley Kubricks Film "Eyes Wide Shut" dauerpräsent.
Das von Walter Kobéra geleitete amadeus ensemble-wien steigerte sich im Laufe des Abends. In dem Monodram "Erwartung" (in der Fassung von Faradsch Karaew) erreichte die Spannung schließlich ihren Höhepunkt. Der Sopranistin Magdalena Anna Hofmann gelang es durch Präsenz und großartigem Umgang mit dem Text das letzte Drittel des Abends fast allein zu stemmen. Die "ems lounge" in der Dietrichgasse im dritten Bezirk ist als Veranstaltungsort sicher gewöhnungsbedürftig.
KURIER-Wertung:
von Marion Eigl
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