Bundestheater-Berichte: Zweifel bleiben

Drei Personen verlassen einen Konferenzraum, eine Frau trägt eine gelbe Mappe.
Die Ergebnisse des Rechnungshof-Unterausschusses zur Causa Bundestheater werden präsentiert.

Am Donnerstag werden gleich zwei Berichte über den Unterausschuss zur Causa Bundestheater und dem Finanzskandal in der Burg veröffentlicht: neben der Zusammenfassung der Regierungsparteien SPÖ und ÖVP auch jene der Oppositionsparteien (Grüne, Neos und FPÖ).

Die Berichte sind zwar längst fertiggestellt, es galt aber eine Schweigepflicht bis Donnerstag. Die Opposition hält sich an diese. Der Mehrheitsbericht hingegen wurde bereits mehreren Medien zugespielt, darunter auch dem KURIER. Im Resümee heißt es: "Insgesamt wurde keine unzureichende Wahrnehmung der Führungsrolle durch die Bundestheater-Holding festgestellt."

Die Holding habe "auf eine rasche Behebung der Zustände im Burgtheater gedrängt", auch das Kulturressort habe "seine Kontrollaufgabe wahrgenommen". Zudem könne dem Aufsichtsrat der Bundestheater-Holding "kein Vorwurf der Untätigkeit gemacht werden".

Um eine reine Weißwäsche handelt es sich beim Mehrheitsbericht aber nicht. Denn es heißt auch: "Ob alle verantwortlichen Stellen ihrer Verantwortung tatsächlich in ausreichendem Ausmaß nachgekommen sind, wurde von einigen Mitgliedern des Ausschusses angezweifelt und konnte im Zuge der Befragungen nicht zweifelsfrei eruiert werden".

Zudem wird angedeutet, dass es nicht einfach gewesen sei, "die Geschäftsführungen zu Einsparungen und zur Hebung von Synergiepotenzialen im Konzern zu motivieren". Für die Koalition ist dennoch klar, dass die Bundestheater mehr Geld brauchen. Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) hebt denn auch die Basisabgeltung um 14 Millionen Euro an. Die Opposition zieht hingegen einen anderen Schluss: Aufgrund verschleierter Einsparpotenziale sei keine Erhöhung notwendig.

Kommentare