Kamera vom Mond und Fotografieraritäten
Zwei Auktionen an einem Wochenende: Am Freitag und Samstag finden in der Wiener Galerie WestLicht die 10. Foto- sowie die 25. Kamera-Auktion statt. Unter den Highlights befinden sich viele Vintage Prints und Originale großer Fotografen, aber auch eine Kamera, "die am Mond war und wieder zurückgekommen ist", wie Gründer Peter Coeln im APA-Gespräch erzählt.
Am Freitag widmet sich das WestLicht den zum Teil sehr seltenen Abzügen von Werken bekannter Fotografen wie Henri Cartier-Bresson, Robert Capa oder Alfred Eisenstaedt. "Die Highlights sind klassische Fotografie", erklärt Coeln. So auch das teuerste Bild der mehr als 200 Fotos starken Auktion: "Die teuerste ist Wanda Wulz" mit ihrem doppelt belichteten Selbstporträt von ihr und ihrer Katze "Io+Gatto" aus dem Jahr 1932, wofür ein Schätzwert zwischen 80.000 und 100.000 Euro festgesetzt wurde.
Fotos die ersteigert werden können
Das teuerste Stück des Wochenendes kommt am Samstag bei der Kamera-Auktion unter den Hammer. Dabei handelt es sich um die einzige Fotokamera, die jemals auf dem Mond war und auch wieder zurück zur Erde gebracht wurde. Die Hasselblad HEDC Nr. 1038 war Teil der Apollo-15-Mission 1971 und wurde von Astronaut Jim Irwin verwendet, um 299 Fotos zu knipsen.
Wie das Westlicht an die Raritäten kommt, kann Coeln schnell erklären: "Wir sind mit Abstand das größte Auktionshaus für Fotografika weltweit", wodurch ein ebenso internationales Medienecho entsteht. Dadurch könne man aus einem weltweiten Gebiet schöpfen, "wenn auch nur eine unter 500 Kameras, die uns angeboten werden, eine besondere ist."
Auch wenn es der Westlicht-Gründer als "Teil seiner Mission" sieht, die Fotografie als Kunst in Österreich zu fördern, gehen im Zuge der Auktionen einige Stücke ins Ausland. Jene Objekte, die von heimischen Sammlern ersteigert werden, gehen meist an Privatpersonen, vorrangig auch deshalb, weil "Fotomuseen ein großes Manko" hierzulande sind, wie Coeln anmerkt. "Ich glaube aber, dass sich das Bewusstsein in den letzten zehn oder zwölf Jahren deutlich verbessert hat, vielleicht auch durch unsere Aktivitäten." Letzes Jahr habe man im Zuge von Auktionen 70 Prozent der Fotografien und 90 Prozent der Kameras versteigert, was im internationalen Vergleich sehr gut sei, weshalb man auf ein ähnliches Ergebnis bei der morgigen Auktion und am Samstag hoffe.
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