Zum Tod Wayne Shorters: Ein Rückblick auf die Sprengkraft des Jazz

Zum Tod Wayne Shorters: Ein Rückblick auf die Sprengkraft des Jazz
Der Abschied von der großen Freiheit: Warum der Jazz eine der größten kulturellen Leistungen überhaupt ist.

Manche Nachrichten hallen nach. Am Donnerstag ist Wayne Shorter verstorben (der KURIER berichtete), und in die Meldungen vom Tod des legendären Jazz-Saxophonisten mischte sich bald der Nachhall einer Verlusterzählung anderer Art: Shorters Tod erinnert, vielleicht eines der letzten Male, an eine der größten Kulturleistungen des Menschen, an eine Ära, die von vielem sprach, das nun zunehmend unter Druck gerät: an die große Zeit des Jazz und all das, was damit gemeint war.

Längst ist der Jazz in der öffentlichen Meinungslandschaft grau angestrichen und in die Ablage gelegt worden – hört ja niemand mehr, war wohl mal wichtig, aber lange her. In Österreich hängt dem Ganzen auch noch der unscharfe Nachkriegsbegriff dessen nach, was damals als Jazz galt, und zwar alles außerhalb des Schlagers (und manchmal sogar der).

Welch fahles Echo ist diese eingegraute Erinnerung aber davon, was diese Musikform im 20. Jahrhundert gewesen ist – nämlich die in vielerlei Art wichtigste Form der Hochkultur, eine der größten künstlerischen Leistungen der Menschheit überhaupt.

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