Zehn Mal Callas zum 100er: Schauspielerin Andrea Eckert wird 65

VERGABE ,,ÖSTERREICHISCHER FILMPREIS 2022": ECKERT
Die Schauspielerin zeigt ab 17. Oktober ihre Lebensrolle als Maria Callas. Mittlerweile hat sie eine zweite Karriere als Filmemacherin gestartet.

Ihre Lebensrolle ist die Maria Callas im Stück "Meisterklasse" von Terrence McNally. Anlässlich des 100. Geburtstags von Maria Callas am 2. Dezember wird Andrea Eckert die Inszenierung von Arie Zinger, mit der sie zwischen 1997 und 2008 am Volkstheater Wien glänzte, ab 17. Oktober im Vindobona insgesamt zehnmal aufführen. Ihren eigenen 65. Geburtstag feiert die Kammerschauspielerin heute, Sonntag.

1958 in Baden bei Wien geboren, studierte Eckert zunächst Literaturwissenschaften in Paris, bevor sie sich für eine Schauspielkarriere entschied. Von 1978 bis 1981 absolvierte sie eine Schauspielausbildung bei Dorothea Neff und Eva Zilcher (2011 spielte sie Neff in der Uraufführung des berührenden Stückes "Du bleibst bei mir" von Felix Mitterer). In der Folge war sie u.a. am Burgtheater, am Landestheater Linz, bei den Bad Hersfelder Festspielen, am Wiener und am Frankfurter Schauspielhaus und am Theater in der Josefstadt engagiert.

Volkstheater

Am Volkstheater wurde sie zu einer der Protagonistinnen der Wiener Theaterszene, mit Hebbels "Judith", Schillers "Maria Stuart", "Clara S." von Elfriede Jelinek, "Elektra" und "Penthesilea". Den größten Erfolg (inklusive Kainz Medaille und Skraup Preis) hatte sie aber als Opernsängerin Maria Callas in Arie Zingers Inszenierung der "Meisterklasse", die von über 170.000 Menschen gesehen und von Eckert 2016 in Eigeninitiative wiederbelebt wurde.

Zweimal wurde Andrea Eckert für den Nestroy-Preis nominiert, 2010 erhielt sie den Titel Kammerschauspielerin, 2016 das Goldene Ehrenzeichen der Stadt Wien, 2017 das Goldene Ehrenzeichen des Landes Niederösterreich. Auf der langen Liste ihrer Filme finden sich "Weiningers Nacht" von Paulus Manker ebenso wie "Hinterholz 8" von Harald Sicheritz oder Jo Baiers "Schwabenkinder". Auch in der erfolgreichen ORF-Serie "Die Vorstadtweiber" wirkte sie mit.

Filmemacherin

Mit der Filmdokumentation "Alles ist ein Wunder" über die Varieté-Artistin Lucia Westerguard startete sie im Jahr 2000 eine Karriere als Filmemacherin. In der Folge drehte sie Filmporträts u.a. über den Hollywoodschauspieler Turhan Bey, über Josefine Hawelka, Walter Schmidinger, Eric Pleskow, Georg Sporschill und Frederic Morton.

Im Dezember 2015 wurde Eckert zur Intendantin der Raimundspiele Gutenstein bestellt. Sie eröffnete 2016 mit "Der Diamant des Geisterkönigs" und spielte in der Inszenierung von Cornelia Rainer die Figur der Hoffnung. Höhepunkt war 2019 die Uraufführung von Felix Mitterers Stück "Brüderlein fein" über Ferdinand Raimund. Nach einer Corona-Absage der Raimundspiele 2020 gab Eckert im Jänner 2021 ihren Rücktritt bekannt.

"Nicht ist selbstverständlich"

Ihr Solo "Rose" von Martin Sherman, das 2022 im Theater Nestroyhof Hamakom Premiere hatte, wird Andrea Eckert im Februar 2024 wieder aufnehmen. Und noch immer gilt wohl, was sie der APA vor 5 Jahren zum 60er gesagt hat: "Ich habe viel Glück gehabt und bin für alle Begegnungen und Aufgaben unendlich dankbar. Nichts davon ist selbstverständlich."

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