"Foto des Jahres" ist nicht manipuliert

Experten der Word Press Photo Organisation fanden keine Hinweise auf eine signifikante Manipulation beim "Foto des Jahres".

Eine Gruppe Männer traät zwei, in weißen Stoff gehüllte, Kinderleichen vor sich her. In ihren Gesichtern steht Wut, Trauer und Unverständnis. Aufgenommen wurde das Foto im Gaza-Streifen nach einem israelischen Raketenangriff.

Mit dem eindrucksvollen Bild gewann der schwedische Fotograf Paul Hansen den World Press Photo Award - so etwas wie der Oscar für Pressefotografie. Nun werden aber vermehrt Stimmen laut, Hansen habe das Foto manipuliert, berichtet Spiegel Online.

Mehrere Plattformen behaupten, das "Photo of the Year" sei nur das Ergebnis einer gekonnten Foto-Manipulation mit dem Bildbearbeitungsprogramm Photoshop. Darunter finden sich Branchenseiten wie extremtech.com oder Flickr, die angeblich das ursprüngliche Foto wieder herstellen konnten.

"Es ist keine Fälschung"

Dass Hansen das Foto bearbeitet hat, bestreitet er nicht. Auf der Nachrichtenseite news.com.au wehrt er sich allerdings gegen die Manipulationsvorwürfe: "Das Foto ist sicher nicht aus mehreren Bildern zusammengesetzt, es ist keine Fälschung." Weiters erklärt er, er habe das Licht ausgeglichen, mit unterschiedlichen Lichtstärken entwickelt und anschließend die Fotos übereinandergeblendet."

Auch die Word Press Photo Organisation meldete sich nun zu Wort und bestätigt Hansen. Auf ihrer Website zitieren sie ihren Experten folgendermaßen: "Wir haben sowohl die RAW- (ein Fotoformat, Anm.) als auch die jpg-Version des Fotos untersucht. Es ist klar, dass das Foto im Bezug auf Farbe und Farbton retuschiert wurde. Darüber hinaus fanden wir aber keine Hinweise auf eine signifikante Foto-Manipulation oder Zusammensetzung."

Damit steht fest, dass das Foto von Paul Hansen authentisch ist und somit zurecht zum "Foto des Jahres" gekürt wurde.

Die Gewinner des World Press Photo Award

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