"WirtschaftBlatt": Belegschaft hofft auf Fortbestand

"WirtschaftBlatt": Belegschaft hofft auf Fortbestand
Kritik an "plötzlicher und überstürzter Ankündigung der Schließung". Personenkomitee formiert sich.

Die 66 vom Aus des WirtschaftsBlatt betroffenen Mitarbeiter geben die Hoffnung nicht auf. "Wir sind zutiefst davon überzeugt, dass die Zeit für eine Rettung des WirtschaftsBlatts in dieser schwierigen Branche noch nicht abgelaufen ist", schrieb die Belegschaft am Donnerstag in einem Brief an den Styria-Vorstand. "Geben Sie uns also noch etwas Zeit, diese Zeitung zu retten", so die Mitarbeiter.

Der Brief geht auf eine Mitarbeiter-Initiative zurück, die in Kooperation mit dem Betriebsrat entstanden sei, sagte Belegschaftsvertreterin Isabell Widek zur APA. In dem Schreiben üben die Mitarbeiter Kritik an der "plötzlichen und überstürzten Ankündigung der Schließung". Sie fragen, ob die Verantwortlichen im Verlag tatsächlich jede Option der Weiterführung geprüft haben. "Erste Reaktionen aus der Wirtschaftswelt auf die Entscheidung des Verlages zeigen, dass dies nicht der Fall sein kann."

Die Mitarbeiter schließen sich der Forderung von Wirtschaftskammerpräsidenten Christoph Leitl an, dass "alle Möglichkeiten genutzt werden - verlagsintern oder -extern, etwa über Kooperationen oder Investoren, die das 'WirtschaftsBlatt' weiterbetreiben". Sie wollen bis nächste Woche die Gründe wissen, warum etwaige Interessenten nicht zum Zuge kommen.

"Wir sind bitter enttäuscht, dass die Verlagsleitung gerade in den vergangenen Wochen nicht einmal versucht hat, zusammen mit uns Mitarbeitern nach Konzepten oder Interessenten zu suchen, die das 'WirtschaftsBlatt' noch retten können", heißt es in dem offenen Brief.

Personen-Komitee

Aus dem Umfeld der Wirtschaftskammer kommen indes noch deutlichere Ansagen: "Eine Gruppe von Personen will die Schließung von Österreichs einziger Wirtschaftstageszeitung verhindern", heißt es in einer Aussendung eines "PersonenKomitee für das Wirtschaftsblatt" in Gründung. "Ziel der Gruppe ist es, dass alle Möglichkeiten zur Fortführung des Wirtschaftsblattes ausgeschöpft werden", für die Strategie-Beraterin Birgit Kraft-Kinz als Sprecherin fungiert. " Österreichs Wirtschaft ist aktuell nicht so dynamisch und droht mit der Globalisierung und einhergehenden Digitalisierung noch weiter zurückzufallen, da kann nicht das einzige tägliche Wirtschaftsmedium verschwinden. Wir brauchen die Stärkung der österreichischen Wirtschaft. Das Wirtschaftsblatt ist hier wichtiger Baustein für das Zurückkommen an die Spitze!", so die Sprecherin in der Aussendung.

Kommentare