Wiener Stadtregierung lehnt Antrag zum Erhalt der Kammeroper ab

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Die Grünen scheiterten im Gemeinderat. Mehr als 2.000 Unterschriften in kurzer Zeit: Petition fordert Rettung

Die Kammeroper als zweite Bühne des Theaters an der Wien spielt bekanntlich eine zentrale Rolle in der Opern-Nachwuchsförderung. „Umso erschreckender“ ist es für die Wiener Grünen, dass ab Herbst 2026 der Spielbetrieb eingestellt werden soll.

„Was anfangs noch dem Sanierungsbedarf der Spielstätte zugeschrieben wurde“, kristallisiere sich mittlerweile als veränderte Schwerpunktlegung der Vereinigten Bühnen Wien (VBW) heraus, deren Budget im kommenden Jahr um neun Prozent gekürzt wird: Der Musicalbetrieb im Ronacher und Raimund Theater soll sogar intensiviert werden, für die Kammeroper hingegen gäbe es „keinerlei Zukunftspläne“ – in Hinblick auf die Sanierung der Spielstätte wie die Nachwuchsförderung. Dies sei „für die selbst ernannte Musikwelthauptstadt“, so Kultursprecherin Ursula Berner, „ein Armutszeugnis“.

Mit ihren Parteikolleginnen brachte sie daher im Gemeinderat einen Antrag ein: Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler möge Gespräche mit den VBW aufnehmen: „Es soll gewährleistet sein, dass weiterhin das Angebot der Kammeroper zur Verfügung steht.“ Die Regierungsparteien SPÖ und Neos lehnten den Antrag ab.

Unabhängig von den Grünen wurde nach der Ankündigung von VBW-Chef Franz Patay, dass die Kammeroper zunächst 2026/’27 pausieren werde, eine Petition ins Leben gerufen: In der Einleitung ist von einem radikalen Zerschlagen der zwingend notwendigen Basisarbeit die Rede. In fünf Tagen wurde die Petition von 2.080 Personen unterzeichnet – von Persönlichkeiten aus der Musik- und Kulturbranche, Zuschauern und Angestellten, die um ihren Job bangen. Unterschreiben kann man online auf: www.openpetition.eu/at/petition/online/rettet-die-wiener-kammeroper

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