Neue Kinderopern-Ära in der Walfischgasse

Am Samstag läutet die Wiener Staatsoper eine neue Ära für die Kinderoper ein, wenn in der Walfischgasse das einstige Stadttheater als Studiobühne eröffnet wird. Mit der Wiederaufnahme von Albert Lortzings "Undine" in der Regie von Alexander Medem (gerade auf DVD erschienen) startet man das zunächst auf zwei Jahre angelegte Projekt, mit dem man das einstige Kinderopernzelt am Dach ersetzt.

Akustik verbessert
"Wir sind einfach glücklich, dass das geschehen ist", freute sich Meyer über den neuen Standort, der um die Ecke des Stammhauses liegt und vom Bühneneingang schneller als das Dach des Hauses zu erreichen ist. Die Künstler können sich über Garderoben und Toiletten freuen, und die extremen Temperaturschwankungen im auf Betreiben des Denkmalamtes abgebauten Zeltes gehören der Vergangenheit an. Vor allem aber hat man in Fragen der Akustik mit der Walfischgasse einen großen Sprung gemacht. Das Orchester ist nun hinter den Zuschauerreihen positioniert, was die Verständlichkeit der Sänger auf der Bühne deutlich erhöht und zugleich ein gewisses Klangamalgam ermöglicht.

Dies bedeutet nicht, dass das Kinderprogramm künftig gänzlich aus der Staatsoper verbannt wird. Schließlich findet die heurige Kinderopernpremiere, das Auftragswerk "Fatima, oder von den mutigen Kindern" von Johanna Doderer, am 23. Dezember im großen Haus statt. Im Gegenzug ist das Studio Walfischgasse, wo am 19. März 2016 mit Ivan Eröds "Pünktchen und Anton" die zweite Wiederaufnahme begangen wird, nicht nur den Kindern gewidmet.
Operngeschichte
So ist etwa am 5. November eine Gesprächsrunde zum 60. Jahrestag der Staatsopern-Wiedereröffnung mit Veteranen wie Walter Barylli oder Hubert Deutsch angesetzt. Neben Künstlergesprächen mit Elina Garanca oder Ferruccio Furlanetto ist auch eine Vortragsreihe zur Operngeschichte neu im Angebot der Staatsoper. Diese wird von Direktor Meyer und den Hausdramaturgen, den Brüdern Lang, gestaltet und startet am 17. Dezember. Überdies gibt es einen Einblick in konkrete Produktionen im großen Haus, eine Dirigentenwerkstatt oder ein Weihnachtskonzert. Und auch der interessanten Frage "Werden wir nach dem Tod noch musizieren?" geht man mit Experten wie Lotte Ingrisch am 18. Dezember nach.
INFO: www.wiener-staatsoper.at
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