Ausweichen auf Schönbrunn nur einmalig

Das traditionelle gemeinsame Ansehen des alljährlichen Filmtrailers für die Wiener Festwochen brachte am Donnerstag auch für Intendant Markus Hinterhäuser Neues: "Ich habe einiges jetzt zum ersten Mal gesehen. Ich fand es sehr erhellend und beeindruckend", meinte der Intendant beim anschließenden Pressegespräch im künftigen Festivalzentrum im Künstlerhaus.
Das Programm startet am 14. Mai aufgrund der Song Contest Vorbereitungen nicht am Rathausplatz, sondern in Schönbrunn - mit dem Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker. Nachdem nicht davon auszugehen sei, dass Österreich auch heuer wieder den ESC gewinnen werde, kehre man 2016 mit der Eröffnung wohl wieder auf den Rathausplatz zurück - vielleicht überlege man sich aber auch etwas ganz Neues, sagte Hinterhäuser.
Großes Interesse an Ophüls-Monumentalfilm
Mit der neu hinzugekommenen Österreich-Premiere des viereinhalbstündigen Films "The Memory of Justice" von Marcel Ophüls sind es nun insgesamt 40 Produktionen, die bis 21. Juni angeboten werden." Der Monumentalfilm über die Nürnberger Prozesse wird vier Mal bei freiem Eintritt gezeigt. "Das Interesse ist bereits jetzt sehr groß", sagte Stadtkino-Leiter Claus Philipp. Der 87-jährige Regisseur werde zur Premiere am 1. Juni nach Wien kommen.

Künstler aus 20 Ländern wirken an den Produktionen mit, unter denen sich fünf Uraufführungen befinden, darunter"Kings of War" von Ivo van Hove nach den Shakespeare'schen Königsdramen "Henry V.", "Henry VI." und "Richard III.", Kettly Noels Performance "Ich bin keine Schwarze" und eine Dramatisierung des Romans "Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk" durch Dusan David Parizek. "NOISE" von Sebastian Nübling wird im neuen Festwochen-Spielort F23, einer ehemaligen städtischen Sargfabrik in der Breitenfurter Straße gezeigt, wo auch Frank Castorf mit "Die Brüder Karamasow" seine Dostojewski-Auseinandersetzung abschließen wird.
Erinnerung
Die Festwochen-Schiene "Into the City" trägt den Titel "Hotel Metropole. Der Erinnerung eine Zukunft geben" und wird am 28. Mai am Morzinplatz eröffnet, dort, wo in dem von den Nationalsozialisten unmittelbar nach dem "Anschluss" beschlagnahmten Gründerzeit-Hotel Metropole die größte Gestapo-Leitstelle errichtet worden war.
Für die Hommage an Mieczyslaw Weinberg habe man nach einer Absage mit Martha Argerich "die denkbar prominenteste und großartigste Einspringerin gefunden", so Hinterhäuser. Laut dem Intendanten laufe der Kartenverkauf für die gesamten Festwochen exzellent. Am Samstag (2.5.) öffnen die Tageskassen, an denen noch für jede Vorstellungen Kontingente in den Verkauf kommen. "An die Kassen und fleißig kaufen!", riet Geschäftsführer Wolfgang Wais.
INFO: www.festwochen.at
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