Wie es zur Neuorganisation der Bundestheater kam
Die Bundestheater, im Herbst 1999 in eine Holding ausgegliedert, sind "der größte Theaterkonzern der Welt": Er besteht aus der Staats- und der Volksoper sowie dem Burg- mit Akademietheater. Hinzu kommt die Servicegesellschaft "Art for Art" (Werkstätten). Zu den Aufgaben der Holding zählen die strategische Führung und finanzielle Absicherung der Tochtergesellschaften, das Controlling, die interne Revision, der Abschluss von Kollektivverträgen.
Georg Springer, der die Bundestheater seit 1991 (damals als Generalsekretär) leitete, forderte vom Burgtheater "eine schwarze Null"; mit der zugestandenen Basisabgeltung ließen sich die Programmwünsche von Direktor Matthias Hartmann aber nicht umsetzen: Silvia Stantejsky, die kaufmännische Leiterin, setzte, wie Anfang 2014 bekannt wurde, "dolose Handlungen". Sie wurde gefeuert. Am 11. März 2014 entließ Kulturminister Josef Ostermayer Co-Geschäftsführer Hartmann. Zu dessen Nachfolgerin ernannte er Karin Bergmann, die einen harten Sparkurs einleitete.
Managementholding
Springer verabschiedete sich in den Ruhestand, Ostermayer beauftragte Günter Rhomberg, den ehemaligen Präsidenten der Bregenzer Festspiele, interimistisch mit der Leitung. In der Folge wurden die Kompetenzen gesetzlich neu geregelt: Nun bestellt der Minister nicht nur die künstlerische Geschäftsführung, sondern auch die kaufmännische. Die Konzernmutter soll (als "strategische Managementholding") Leistungs- und Zielvereinbarungen mit den Tochtergesellschaften abschließen. Sie hat nun mehr Pflichten – und weniger Macht.
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