Wenn Rossini nicht wirklich prickeln darf

Eine Opernszene mit mehreren Darstellern in farbenfrohen Kostümen, die Emotionen zeigen.
Kritik: Seit Samstag ist Gioachino Rossinis "La cenerentola" wieder in der Staatsoper zu sehen. Teils in neuer Besetzung.

Ende Jänner ging Gioachino Rossinis Dramma giocoso „La cenerentola“ inszeniert von Sven-Eric Bechtolf erstmals über die Bühne der Wiener Staatsoper. Angelina trifft ihren Prinzen hier zu Beginn der 1950er-Jahre.

Seit Samstag ist die Produktion wieder im Haus am Ring zu sehen, in teils neuer Besetzung. Rachel Frenkel bleibt in der Titelpartie zu blass. Ihre Stimme kann in der Höhe schön aufblühen, hat aber eine zu dünne Tiefe. Michele Pertusi macht als Alidoro eine gute Figur, sein Bass ist aber zu wenig markig.

Alle anderen Personen sind mit ihrer Rolle vertraut. Dmitry Korchak hatte als Don Ramiro zwar stimmlich nicht seinen besten Tag, wirkte aber darstellerisch überzeugend. Ebenso wie Vito Priante (Dandini) und Alessandro Corbelli (Don Magnifico). Entzückend die Stiefschwestern Valentina Nafornita und Margarita Gritskova.

Am Pult steht, wieder Jesús López-Cobos. Er besitzt Erfahrungsschatz was Rossini-Opern betrifft. Es fehlte allerdings an entspannter Gelassenheit. Generell haben die Details der Choreografie und der Personenführung etwas an Präzision verloren. Wie Champagner, dessen prickelnde Perlen schon leicht verraucht sind.

KURIER-Wertung: *** von *****

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