Wenn die Bronx auf Wien trifft

Dass es die allererste Ausstellung eines österreichischen Fotografen nach New York schafft, ist selten. Aber darauf musste der Wiener Fotokünstler Thomas Stubbings erst gar nicht hoffen.
Der 42-jährige fiel 2013 bei einer Tour durch die New Yorker Bronx seiner Fremdenführerin auf. Negativ zunächst, weil die Tour durch seine ständige Suche nach Motiven wesentlich länger dauerte als ursprünglich geplant. „Ich war überrascht, dass viele der gängigen Klischees über die Bronx keinesfalls der Wahrheit entsprechen, sondern diese ein lebensfrohes, freundliches und buntes Stadtviertel geworden ist“, erinnert sich Stubbings.
Am Ende wollte die Fremdenführerin seine Bilder sehen – und machte ihn gleich am nächsten Tag mit der Kuratorin des Edgar Allan Poe Visitor Centers, einem der wichtigsten Kulturforen des Stadtteils, bekannt.
Ein langes Gespräch später war das Projekt geboren. Stubbings, im Brotberuf Sicherheitsmanager einer großen österreichischen Bank, ergänzte seine Street-Fotos aus der Bronx um nahezu spiegelgleiche Szenen aus Wien. „Mir ging es darum, Übereinstimmungen und Gegensätzlichkeiten zu entdecken“, sagt er. In der Gegenüberstellung macht Stubbings deutlich, dass der Charakter unserer Städte weniger durch Sehenswürdigkeiten als durch ihre Menschen und Plätze geprägt wird.
Im vergangenen Juli wurde die Ausstellung, die sogar der ehrwürdigen New York Times eine Erwähnung wert war, im Poe-Center eröffnet. Zunächst für vier Wochen geplant, musste sie dank des regen Interesses verlängert werden. Mehr als 4000 Besucher stellten für die Galerie den bisherigen Besucherrekord dar.
Ab diesem Donnerstag sind die zwölf Bildpaare im Oracle Kunst Foyer in der Wiener Wagramer Straße zu sehen.
Bilder der Ausstellung
INFO: "The Bronx meets Vienna": Oracle Austria Office, IZD-Tower, 3 Stock, Wagramerstraße 19
Die Ausstellung wird bis 31. Jänner 2015 laufen und ist wochentags zwischen 9 und 18 Uhr frei zugänglich (Freitag bis 16h).
Vernissage: Donnerstag, 20. November ab 18.30 Uhr.
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