Wacken versinkt im Schlamm: 35.000 Fans durften nicht mehr hinein

Wacken versinkt im Schlamm: 35.000 Fans durften nicht mehr hinein
Schlammmassen und Regen sorgten für Anreisechaos beim deutschen Festival. Mehr als ein Drittel der Fans musste trotz Tickets wieder Nachhause fahren.

Nach dem Chaos vor dem Start und einem Anreisestopp für Besucher des Heavy-Metal-Festivals in Wacken ging das Festival am Mittwoch los - aber vor sehr viel kleinerem Publikum, denn 35.000 Fans durften trotz Ticket nicht mehr auf das Gelände. Anhaltender Regen hatte das Camping-Gelände derart aufgeweicht, dass große Bereiche nicht mehr genutzt werden können. 

Trotz Ticketpreis von 299 Euro und teils stunden- oder tagelanger Anreise aus ganz Europa, mussten 35.000 der 85.000 erwarteten Metal-Fans wieder Nachhause fahren. Die Tickets werden laut Veranstalter refundiert. Die Enttäuschung war dennoch groß. Am Flughafen in Hamburg waren beispielsweise Fans aus Mexiko und Peru gestrandet. 

Am frühen Mittwochmorgen teilte das Festival via Instagram dann mit, die "vernünftige Besucherkapazität" sei angesichts der Wetterlage erreicht. "Jede weitere Reise muss mit sofortiger Wirkung eingestellt und storniert werden." Zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals sei diese Entscheidung gefallen. "Wir sind sehr traurig, aber die weiterhin schwierige Wetterlage lässt uns leider keine andere Wahl", hieß es weiter. Fans reagierten ungehalten und kritisierten eine "unterirdische Kommunikation". Viele hatten stundenlang vor dem Gelände ausgeharrt.

Am Dienstagabend hatte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen der Deutschen Presse-Agentur gesagt: "Ich hoffe, dass wir die Hälfte drinnen haben oder noch mehr." Sicherheit habe bei den Veranstaltern oberste Priorität. Die Zustände rund um den beschaulichen Ort und die Ankündigungen, keine Fans mit Autos mehr auf die aufgeweichten Areale zu lassen, hatten bereits zuvor bei einem Teil der Besucher für Unmut gesorgt.

Begründet hatten die Veranstalter den Schritt mit dem vielen Regen vor Festivalstart. Dadurch seien Camping- und Veranstaltungsflächen sowie Wege in schlechtem Zustand. Es werde aber versucht, Fahrzeuge, die sich bereits in unmittelbarer Nähe zum Festivalgelände befänden, dorthin zu bringen.

Am ersten Festivaltag soll in Wacken ein Teil der Asche des verstorbenen Frontmanns Lemmy Kilmister von der Rockband Motörhead eine Ruhestätte finden. Der 2015 verstorbene Musiker soll "mit einem unvergesslichen Akt geehrt werden", wie die Veranstalter ankündigten. Die Motörhead-Mitglieder Phil Campbell und Mikkey Dee sollen die Feierlichkeiten begleiten. Erstmals soll das Festival in diesem Sommer vier Tage dauern. Auf neun Bühnen sind in dieser Zeit mehr als 200 Konzerte geplant - unter anderem von Iron Maiden, Megadeth und Helloween.

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