Von Domingo bis Bartoli: Staraufgebot bei Hommage an Daniel Barenboim

Zwei Dirigenten stehen auf einer Bühne vor einem Orchester.
Benefiz-Galakonzert wurde ein Fest der Legenden (Von Helmut Christian Mayer).

„Ich bin tief bewegt und danke Cecilia für dieses schönste Geburtstagsgeschenk“: Ein sichtlich gerührter Daniel Barenboim ließ es sich nach der Pause nicht nehmen, auf der Bühne zu erscheinen, und wurde dabei mit spontanen stehenden Ovationen bedacht.

Seit unglaublichen sieben Jahrzehnten fasziniert er die Musikwelt als Pianist und Dirigent. Und er ließ es sich zur Überraschung des Publikums nicht nehmen, selbst den zweiten Teil des Abends souverän zu dirigieren.

Dabei begleitete er die sehr energisch musizierende Marta Argerich beim einzigen Klavierkonzert von Robert Schumann am Pult des den ganzen Abend sehr feinsinnig und nuancenreich spielenden Orchestra di Maggio Musicale Fiorentino.

Und er ließ es sich auch nicht nehmen, selbst in die Tasten zu greifen und beim Rezitativ und Rondo „Ch’io mi scordi di te? – Non temer, amato bene“ für Sopran, Klavier und Orchester von Mozart den Klavierpart zu spielen. Diese veredelte Cecilia Bartoli, die künstlerische Leiterin der Pfingstfestspiele, mit ihrem Luxusorgan.

Eine Sängerin in einem rosa Kleid steht vor einem Orchester und wird vom Publikum bejubelt.

Hoher Starfaktor

Der Starfaktor war überhaupt sehr groß. Viele der Freunde und Weggefährten wirkten bei diesem Galakonzert zu Ehren des 80. Geburtstags von Barenboim zum Abschluss des Pfingstfestivals der Salzburger Festspiele mit.

So dirigierte kein Geringerer als Zubin Metha den ersten Teil und nach einer zündenden Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 von Beethoven spielte Lang Lang dessen 3. Klavierkonzert mit ausgereizter Dynamik und vielen Akzenten.

Ein Dirigent leitet ein Orchester mit Geigern vor einem schwarzen Hintergrund.

Einfühlsam sang Rolando Villazón die Arie des Lenski „Kuda-Kuda“ aus Tschaikowskis „Eugen Onegin“. In der Arie der Cio-Cio-San „Un bel di, vedremo“ aus Puccinis „Madama Butterfly“ glänzte Sonya Yoncheva.

„Nemico della patria“: Die Arie des Gerard aus Giordanos „Andrea Chénièr“ intonierte kein Geringerer als Plácido Domingo mit großer Bühnenpräsenz. Das Publikum im übervollen Großen Festspielhaus war nicht auf den Sitzen zu halten, es spendete stehende Ovationen. Als Argerich und Barenboim als Zugabe noch vierhändig spielten, kannte die Begeisterung keine Grenzen mehr.

Zwei Pianisten spielen gemeinsam auf einem Steinway-Flügel vor einem Orchester.

Ein erfolgreicher Abschluss der mit 98 % ausgelasteten Festspiele.

 

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