Von Bruno Walter bis zum Heiland der Musik

Der langjährige Vorstand der Wiener Philharmoniker, Clemens Hellsberg, präsentierte sein neues Buch

"Er ist nicht nur eine Persönlichkeit der Musikwelt, er ist auch Historiker und ein Freund", würdigte Staatsopernchef und Hausherr Dominique Meyer den Geiger und Autor Clemens Hellsberg anlässlich der Präsentation von dessen Buch "Philharmonische Begegnungen" im Mahler-Saal. 17 Jahre lang war Hellsberg Vorstand der Wiener Philharmoniker, in 65 Tagen zieht er sich als Mitglied des Orchesters in den Ruhestand zurück.

Von Margit Fischer bis Stardirigent Mariss Jansons, von ÖSV-Chef Peter Schröcksnadel bis Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler und den designierten Intendanten Markus Hinterhäuser – eine hochkarätige Gästeschar lauschte dem Spiel von Hellsberg Söhnen Dominique (Geige) und Benedikt (Cello) sowie von Dieter Flury (Flöte). Und dem Gespräch zwischen Hellsberg und Bühne-Chef Peter Blaha.

Von Bruno Walter bis zum Heiland der Musik
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Hellsbergs analytische, amüsante, historische, aber stets zeitgemäße Schilderungen und Erinnerungen beginnen mit einem Kapital über den Dirigenten Bruno Walter. Hellsberg: "Er war nicht nur als Musiker, sondern auch bezüglich Moral und humanistischem Ethos ein Vorbild. Leider gibt es immer noch keine Straße in Wien, die an ihn erinnert." Und sie enden mit dem 39. Kapitel, jenem über Mozart, der vom Philharmoniker-Gründer Otto Nicolai als "Heiland der Musik" bezeichnet wurde.

Dazwischen geht es um Begegnungen mit Daniel Barenboim, etwa anlässlich eines Konzertes im Gaza-Streifen, oder Jansons, der von Simon Rattle als "der Beste von uns allen" bezeichnet wurde. Aber auch Fußball-Teamchef Marcel Koller und Hellsbergs Frau Sissy kommen in der Schrift zu Ehren. Er sei in seiner philharmonischen Karriere auch drei Päpsten begegnet, erzählte Hellsberg. Das sei dann "Thema für den zweiten Band".

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