Volkstheater: Kulturstadträtin stoppt Bewerbungsprozess

Volkstheater leidet unter "chronischer Unterdotierung"
Die Findungskommission hat angekündigt , angesichts der budgetären Situation des Hauses keine Kandidaten vorzuschlagen.

Die Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) stoppt den Bewerbungsprozess für die künstlerische Leitung des Wiener Volkstheaters - nachdem die zuständige Findungskommission angekündigt hat, angesichts der budgetären Situation des Hauses keine Kandidaten vorzuschlagen. Das teilte die Ressortchefin der APA in einer Stellungnahme mit.

Die einstimmige Empfehlung der Jury sei überraschend gekommen, hielt Kaup-Hasler fest. Allerdings habe sie eine "lang gehegte eigene Überlegung" fachlich bestätigt. Wiens Kulturstadträtin will laut eigenen Angaben nun persönlich jene Grundvoraussetzungen schaffen, die es der Jury ermöglichen, "ihre Arbeit fortzusetzen und eine geeignete Leitung für das Volkstheater zu finden".

Lösung dringlich

"Ich werde mit dem Bund, aber auch mit den Vertretern der Volkstheater-Privatstiftung intensive Gespräche führen", kündigte sie an. Sie habe Kulturminister Gernot Blümel (ÖVP) von der Dringlichkeit einer Lösung schriftlich unterrichtet - nachdem es zu dem Thema bereits ein Vier-Augen-Gespräch gegeben habe, wie die Stadträtin berichtete.

Wie lange der Bewerbungsprozess außer Kraft gesetzt ist, ist offen. "Meinerseits ist auf jeden Fall rasches Handeln erforderlich", betonte Kaup-Hasler.

Jene Kommission, die damit betraut ist, Kandidaten für die Nachfolge von Direktorin Anna Badora zu finden, sieht sich außerstande, solche zu nominieren. Das wurde in einem Protokoll nach einem Hearing mit neun Personen festgehalten. Nötig sei eine "substanzielle Anhebung" der finanziellen Ausstattung des Theaters, hieß es.

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