"Vogue"-Legende: Lass' das den Horst fotografieren

Eine Frau mit runden, weißen Sonnenbrillen trägt Lippenstift auf.
Der "Magier des Lichts" prägte die "Vogue" wie kein anderer. Ein Schau in London zeigt nun die Arbeiten von Horst P. Horst.

Wenn Du auch nur ein bisschen adelig warst oder in der Gesellschaft einen Namen hattest, dann war es wichtig, von Horst fotografiert zu werden", sagte Vogue-Chefin Anna Wintour einmal. Coco Chanel, Marlene Dietrich, Noel Coward gehörten ebenso zu seinen Objekten wie Jean Cocteau, Harry S. Truman, Maria Callas, Gertrude Stein, Andy Warhol, Jacqueline Kennedy und der Herzog von Windsor. Alle wollten vor die Linse von Horst P. Horst (1906-1999) treten. Eine Schau in London zeigt nun die Fotos des "Magiers des Lichts", wie Horst auch genannt wurde.

Der Meister des Lichts und der tiefen Schatten wurde eigentlich als Horst Paul Albert Bohrmann und Sohn eines wohlhabenden Eisenwarenhändlers in Weißenfels an der Saale geboren. Über seine Tante in Weimar verkehrte er jedoch schon früh in Künstlerkreisen. 1926 bis 1928 studierte er Architektur an der Kunstgewerbeschule Hamburg. 1930 absolvierte der junge Mann ein Praktikum bei Le Corbusier in Paris - und lernte dort den Cheffotografen der französischen Vogue kennen.

Impressionen der Ausstellung

Eine Frau mit Sonnenbrille trägt Lippenstift und hält eine rot-weiß gestreifte Handtasche.

Die Beine einer Frau in Strapsen und High Heels unter einem bauschigen Rock.

Eine Frau mit Blumen im Haar trägt ein blau-weiß gestreiftes Kleid vor einem gestreiften Hintergrund.

Eine Frau in eleganter Kleidung posiert vor einem farbenfrohen, abstrakten Hintergrund.

Eine Frau im Badeanzug balanciert einen großen, roten Ballon mit ihren Füßen.

Eine Frau mit einem Korsett steht auf einem Tisch, den Kopf gesenkt.

Ein symmetrisches Muster aus stilisierten Farnblättern in Schwarzweiß.

Schwarzweißaufnahme der Ruinen von Persepolis im Iran.

Zwei Tänzerinnen in Kostümen posieren in einem Studio.

Marlene Dietrich posiert in einem eleganten Hosenanzug und einem großen Hut.

Eine sitzende, unbekleidete Person hält die Hände über dem Kopf.

Ein Fotograf macht im Studio ein Foto von einem Model in einem eleganten Kleid.

Mehrere Mannequins präsentieren elegante Abendkleider in einer Museumsausstellung.

Eine Ausstellung mit dem Titel „Fashion in Colour“ zeigt Modefotografien und -filme.

Ein Ausstellungsraum mit einer dreiseitigen Projektion von Innenräumen und einer Frau mit einem Auto.

Ein Ausstellungsraum mit dem Schriftzug „Horst: Photographer of Style“.

In einem Museum sind gerahmte Modefotografien an einer Wand und Vogue-Cover unter Glas auf dem Boden ausgestellt.

Damit war der Grundstein für die weitere Karriere gelegt: Bohrmann spezialisierte sich auf die Fotografie, siedelte 1935 in die USA, erwarb dort die amerikanische Staatsbürgerschaft und nannte sich fortan Horst P. Horst. Das, weil er nicht mit dem Hitler-Vertrauten Martin Bormann in Verbindung gebracht werden wollte. Horst, wie er überall einfach genannt wurde, war in den 30er Jahren in Frankreich mit ungewöhnlichen Modefotos und Prominenten-Portraits berühmt geworden.

Nun zeigt das renommierte Victoria and Albert Museum in London Werke des Fotografen, der ein halbes Jahrhundert die Vogue prägte. Die Fotos wirken so, als wären sie erst kürzlich entstanden. Sie stammen aber meist aus den 30er und 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Fotos für die Ewigkeit also.

INFO: "Horst Photographer of Style" im Victoria and Albert Museum in London, 6. September 2014 bis 4. Januar 2015.

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