"Viennafair" neu - mit schwankendem Niveau

"Dance of Diplomacy" heißt eine Installation von Sissa Micheli, die Marcello Farabegoli in einem Stand der "Viennafair" präsentiert.
Neuer Veranstalter übernahm die Messe, die Veranstaltung hat Hoch- und Tiefpunkte.

Niemand hat von Wolfgang Pelz ein Wunder erwartet: Der neue Veranstalter der „Viennafair“ hatte die Marke erst im April übernommen, nachdem das bisherige Team mit der "Viennacontemporary" auf einen neuen Standort übersiedelt war. Pelz musste in Rekordzeit ein Programm auf die Beine stellen. Dass seine Firma "artport" nun "mehr als 90 Galerien aus 12 Ländern" in der Messe Wien versammelt, wie ein Pressetext verkündet, ist irreführend – tatsächlich bespielen nur 58 Aussteller einen Stand (manche auch zwei), weitere Galerien hängten einzelne Werke in eine Sammel-Schau.

Die „Viennafair“ erinnert daran, dass es viele verschiedene Kunstmärkte gibt – allerdings ist nicht klar, in welchem sich die Veranstaltung zuhause fühlt. Sind es Kunsthändler im zweiten Bildungsweg wie „Superfund“-Manager Christian Baha, der einlädt, in Hundertwasser und Helnwein zu investieren? Sind es Neo-Künstler wie Alf Poier (!), dem am Eingang ein ganzer Stand gewidmet ist? Oder doch Händler bekannter Namen wie Rainer, Prachensky, Damisch & Co.?

Die Inhomogenität des auf der Messe Gezeigten ermüdet das Auge rasch – Erholung gibt es bei stimmigen Einzelpräsentationen, wie bei Marcello Farabegoli oder der Galerie Gugging, sowie in einer tollen Schau mit kinetischer Kunst, kuratiert von Angela Stief. Der „nicht-kommerzielle“ Pavillon, der auch Lust auf Neues machen soll, findet aber kaum Widerhall an den Messeständen: Gleich gegenüber lauern unsägliche Kitsch-Skulpturen.

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