Viel zu wenige Frauen arbeiten im Kulturbereich

Medienkünstlerin Valie Export ist eine der Vorreiterinnen
Insgesamt 3,1 Prozent der Österreicher sind in der Kultur tätig. Das ist überdurchschnittlich, im Gegensatz zum Frauenanteil.

In der EU waren im Jahr 2014 rund 6.273 Millionen Menschen im Kulturbereich tätig - was in etwa 2,9 Prozent der Gesamtbeschäftigten der Union entspricht. Diese Zahlen gab am Mittwoch Eurostat, das Statistikamt der EU, bekannt. In Österreich waren demnach 127.000 Personen im Kultursektor tätig, was einem Gesamtbeschäftigungsanteil von 3,1 Prozent entsprach, womit man leicht über EU-Schnitt liegt.

Deutlich den Schnitt nach oben treiben hingegen Länder wie Spitzenreiter Luxemburg mit 5,2 Prozent Kulturbeschäftigten oder Schweden mit 4,1 Prozent. Am anderen Ende der Skala finden sich Schlusslicht Rumänien (1,1 Prozent), die Slowakei (2 Prozent) oder Bulgarien (2,1 Prozent).

Deutlich unter dem gesamteuropäischen Durchschnitt bewegt sich Österreich beim Blick auf die Zahl der Frauen unter den Kulturtätigen. Deren Anteil beträgt hier 42 Prozent und liegt damit unter dem nationalen Gesamtschnitt von 47 Prozent. Andere Länder weisen da ein deutlich anderes Bild auf, wie etwa die baltischen Staaten Lettland (67 Prozent Frauenanteil), Litauen (66 Prozent) und Estland (64 Prozent) als Führungstrio. Lediglich Malta (35 Prozent) kann noch weniger weibliche Kulturschaffende als Österreich vorweisen, das ex aequo mit Großbritannien auf dem vorletzten Platz liegt.

Unterdurchschnittlich

Damit zählt Österreich auch zu jener Gruppe von sieben EU-Mitgliedstaaten, in welchen der Frauenanteil im Kulturbereich geringer als in den anderen Wirtschaftszweigen liegt, ist dieser in Österreich mit 47 Prozent doch um ganze 5 Prozentpunkte höher als im Kultursektor. Lediglich Großbritannien erreicht mit denselben Zahlen eine Abweichung in dieser Größenordnung.

Der Bildungsstand der im Kulturbereich Beschäftigten ist daneben im Durchschnitt markant höher als jener aller Berufstätigen. So können EU-weit 60 Prozent der Kulturschaffenden einen Hochschulabschluss vorweisen - während die Gesamtzahl ansonsten bei lediglich 33 Prozent liegt. In Prozentpunkten war der Unterschied in Luxemburg (83 zu 49 Prozent), Spanien und Litauen (je 75 zu 42 Prozent) am höchsten, in Malta (40 zu 25 Prozent), Schweden (55 zu 38 Prozent) und Irland (63 zu 46 Prozent) am niedrigsten. In Österreich beträgt die Differenz 58 zu 32 Prozent.

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