"Verity" erregt die Gemüter
Das neuste Kunstwerk des britischen Künstlers
Damien Hirst nahm am Dienstag ihren Platz am Meeresufer der südwestenglischen Küstenstadt Ilfracombe ein. Zur Enthüllung der übergroßen Statue "Verity" einer nackten, schwangeren Frau mit einem Schwert in der Hand, versammelten sich Hunderte Schaulustige.
"Die Leute waren neugierig", sagte die Bürgermeisterin von Ilfracombe, Lynda Courtnadge, der britischen Nachrichtenagentur PA. "Es war eine einzigartige Gelegenheit. Man konnte zuschauen, wie eine Statue des erfolgreichsten lebenden Künstlers aufgestellt wird."
Doch die 25 Tonnen schwere und 20 Meter hohe Bronze-Skulptur ist umstritten. Vor ihrer Enthüllung wurde sie als "Monstrum" und "Beleidigung des Anstands" bezeichnet. Kritisiert wurde etwa die nackte Brust der Statue.
Hirst (47), der in Ilfracombe ein Restaurant besitzt und in der Nähe wohnt, hat der Kleinstadt die Statue für die kommenden 20 Jahre geliehen. Er beschrieb "
Verity" als ein "modernes Sinnbild für Wahrheit und Gerechtigkeit".
Internationale Reaktionen: "Kein Talent, aber viel Geld"
Eine Deutung, der internationale Zeitungen nicht folgen: Die Süddeutsche Zeitung titelt mit: "Ausgeburt pompösen Kitsches" und bekräftigte den bekannten Vorwurf an Hirst: "Kein Talent, aber viel Geld" zu haben. Damien Hirsts Monumentalskulptur "Verity" lasse nur den Schluss zu, dass sich Hirst als Künstler nicht mehr ernst nehme.
Die britische Tageszeitung
Guardian erinnerte sogar an Stalinistische Propagandastatuen und attestierte eine "gefährliche Monstrosität". Tatsächlich weist eine Statue in Kiew eine ähnlich martialische Ästhetik auf: Die 62 Meter hohe Mutter-Heimat-Statue soll, ebenfalls mit Schwert in der Hand, an den Sieg der sowjetischen Truppen über Hitler-Deutschland erinnern.
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