Uni, Stadt und Land Salzburg wollen Nachlass-Teil von Zweig kaufen
Die Uni Salzburg will Manuskripte, Notizbücher, Journale, unveröffentlichte Texte und Korrespondenzen aus dem Nachlass des Schriftstellers Stefan Zweig kaufen. Das Auktionshaus Christie ?s bringt den Nachlass-Teil um 900.000 Euro auf den Markt. Die Stadt Salzburg beteiligt sich wie bereits das Land am Kaufpreis mit 100.000 Euro. Das hat der städtische Kulturausschuss am Donnerstag beschlossen.
Rektor Heinrich Schmidinger teilte mit, dass die Universität für den Großteil der verbleibenden Summe private Sponsoren gefunden habe beziehungsweise aus eigenem Budget finanziere. Manfred Mittermayer, Leiter des Literaturarchivs, wies im APA-Gespräch trotzdem darauf hin, dass der Kauf noch nicht in trockenen Tüchern sei. "Es fehlt noch Geld, daher ist dieser Ankauf als Projekt zu sehen. Wir haben eine Kaufoption, Christie ?s reserviert uns diesen Teil des Nachlasses. Im Lauf des kommenden Sommers muss eine Entscheidung fallen."
Für Öffentlichkeit
Die Zweig-Texte sollen nicht nur archiviert und "quasi in fachkundige Verwahrung" genommen werden. Die Uni plant vor allem, den Nachlass im Literaturarchiv Salzburg der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Außerdem sollen die Texte wissenschaftlich bearbeitet und die handschriftlichen Unterlagen kritisch editiert werden, wie es in der Aussendung heißt.
Mittermayer stuft den Nachlass-Teil als literaturwissenschaftlich besonders wertvoll ein. "Erstens handelt es sich um Manuskripte und Materialien zu Schlüsselwerken wie 'Sternstunden der Menschheit'. Zweitens gibt es Unbekanntes wie etwa Unterlagen zu Texten, die dann gar nicht realisiert worden sind. Und außerdem enthält dieser Teil des Nachlasses Tagebücher, die ich für aufschlussreich halte in Bezug zu Stefan Zweigs Werk und Biografie."
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