U-21-Europameisterschaft: Österreich-Matches als Quotenbringer

Kevin Danso (Mi.) drückte dem Spiel gegen Deutschland seinen Stempel auf
Fußball-Nachwuchs sorgte in Österreich und Deutschland für Top-Quoten. ORF ist mit den Seherzahlen zufrieden.

Mit einem 1:1 und einer guten Vorstellung gegen Titelverteidiger Deutschland verabschiedete sich die österreichische Nachwuchs-Nationalmannschaft von der U-21-Europameisterschaft in Italien. Was sportlich schmerzt, tut wohl auch dem ORF weh. Denn die heimischen Talente rund um Xaver Schlager sorgten für mehr als anständige TV-Quoten und hatten das Zeug für einen Hype – entsprechende Seher-Zahlen inklusive. Die sich aber auch so sehen lassen können: Das „Endspiel“ in der Vorrunde gegen Deutschland verfolgten in Hälfte 2 (Sonntag, ab 22 Uhr) durchschnittlich 550.000 Zuseher (siehe Grafik). Das ist ein Marktanteil von 22 Prozent bei Sehern ab 12 – das entspricht jenem des „Tatorts“ um 20.15 Uhr. Bei jungen Zusehern (12–29 Jahre) waren es gar 25 Prozent. Auch in Deutschland war das Spiel ein Hit: 6,97 Millionen (25,5 Prozent Marktanteil bei Sehern ab 12) verfolgten die Live-Übertragung im ZDF – damit schaute mehr als jeder vierte Zuschauer um diese Zeit das Spiel. Das aus österreichischer Sicht zuseherstärkste Spiel war allerdings das Match gegen Dänemark. Hier schauten (um 19.30 Uhr) in Hälfte 2 sogar 581.000 zu.

Bilanz

U-21-Europameisterschaft: Österreich-Matches als Quotenbringer

Entsprechend positiv bilanziert ORF-Sportchef Hans Peter Trost dieses TV-Experiment auf ORF1: „Die überaus erfreulichen Quoten des U-21-Teams zeigen, dass der ORF auch mit Fußball jenseits von Champions League und Co. ein Massenpublikum erreichen kann. Das war bei der Frauenfußball EM 2017 der Fall und das wurde nun bei der U-21-EM geschafft.“

Auf dem Küniglberg ist man der Meinung, dass nicht nur Königsklassen-Fußball, dessen Sende-Rechte für den ORF außer Reichweite sind, eine entsprechende Fan-Base hat. „Auch die live in ORF Sport+ übertragenen Regionalliga-Spiele mit Kult-Klubs wie dem GAK, Austria Salzburg etc. funktionieren hervorragend.“ Was Trost auch gleich für einen kleinen Seitenhieb nutzt: „Spezialisierung und Regionalisierung sind durchaus auch ein Rezept gegen zügellose und demokratiepolitisch bedenkliche Entwicklungen am Sportrechtesektor.“

 

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