Tot, aber live: Whitney Houston auf Tour
Whitney Houston geht 2016 auf Welttournee, was einigermaßen überrascht, weil sie 2012 gestorben ist.
Ab November singt die legendäre Jazz-Performerin Billie Holiday regelmäßig im berühmten Apollo Theater. Sie – übrigens 1959 gestorben – nimmt dabei auch Musikwünsche des Publikums entgegen.
Und ja, auch Elvis lebt – auf der Bühne als Hologramm weiter.
Goldesel

Doch zumindest für tote Musiker geht es nun aufwärts, und das ist leicht unfair, denn die toten Stars verdienen schon jetzt oft mehr als ihre lebendigen Kollegen.
Eine Mischung aus technologischem Fortschritt und neuem Interesse an Liveshows dürfte nun noch mehr Geld in die Kassen der Erben spülen. Denn immer mehr tote Musiker werden als Hologramme wieder auf die Bühne gestellt, das heißt, als aufwendige, dreidimensionale Lichtprojektion. Dazu werden u.a. alte Live-Aufnahmen herangezogen, in den Computer gespeist – und der errechnet dann einen bühnentauglichen Musiker-Körper.
Es sorgte doch für einiges Aufsehen, als Tupac Shakur (gestorben 1996) im Jahr 2012 plötzlich wieder bei einem Festival auftrat. Die dahinterliegende Technologie hat sich seitdem weiter entwickelt. Wer es nicht zu einem der weltweit geplanten Houston-Livekonzerte schafft, kann sich das Ganze auch zu Hause via Stream anschauen, ließen die Produzenten und Houstons Erben nun wissen.

Ob der Hype um die Hologramme aber anhält, muss sich erst beweisen: Nach dem Tupac-Auftritt waren die Zuhörer vor Ort nicht übermäßig angetan. Und bei den Hologrammen stellen sich neue rechtliche Fragen. So sollte ein Auftritt des (lebendigen!) Rappers Chief Keef per Hologramm von Kalifornien aus nach Chicago übertragen werden. Doch die Polizei stoppte die Show: Denn Chief Keef hatte in Chicago Auftrittsverbot, "in welcher Form auch immer".
Kommentare