Erl steht wieder im Banne des Wagner-"Rings" in 24 Stunden

Eine Gruppe von Darstellern in silbernen Kostümen und mit Fahrrädern auf einer Bühne.
Das Wagner-Wagnis geht in die zweite Runde. Zuvor gibt es ein vielfältiges Musikprogramm.

Viel umjubeltes wonniges Wagner-Wagnis" mit "Ferienlagerstimmung, Gulaschsuppe und Walkürenritt am Mountainbike": Nicht nur medial euphorisch gefeiert wurde 2005 der erste 24-Stunden-Ring in Erl. Festspiel-Chef Gustav Kuhn ist damals das Wagnis eingegangen, nach dem "Rheingold"-Vorabend die drei weiteren Teile von Wagners " Ring des Nibelungen" innerhalb von 24 Stunden auf die Bühne zu bringen. Mit gewaltigem Erfolg: Bis heute schwärmen die damals Anwesenden von der Mischung aus Marathon und Musikgenuss. Und der 24-Stunden-"Ring" wurde zum bleibenden Verdienst, das mitgeholfen hat, den internationalen Ruhm für das vorzügliche Festival im Tiroler Ort zu festigen.

Ein Mann mit Bart und rotem Schal gestikuliert vor einem hellblauen Hintergrund.
Intendant Gustav Kuhn kann positive Bilanz ziehen.
Heuer geht dieses Wagnis weiter: Die am Donnerstag beginnenden Festspiele in Erl stehen wieder ganz im Banne des 24-Stunden-"Rings". Der musikalische Kraftakt geht am 1. August (19 Uhr) mit dem "Rheingold" in die zweite Runde. "Die Walküre" (2. August, 17 Uhr), "Siegfried" (2. August, 23 Uhr) und "Götterdämmerung" (3. August, 11 Uhr) sind dann innerhalb von 24 Stunden zu erleben. Die zweite Auflage findet anlässlich des 70. Geburtstages des Festspiel-Präsidenten Hans Peter Haselsteiner statt und ist ausverkauft.

Premieren

Aber Erl bietet noch mehr als den "Ring": Erstmals werden die Sommerfestspiele heute im neuen Festspielhaus eröffnet; am Programm stehen Werke u. a. von Bruckner, Weber, Rossini und Schostakowitsch. Am Freitag kommt Bartoks "Herzog Blaubarts Burg" (19 Uhr) in der Regie von Gustav Kuhn auf die Bühne, das Festspielorchester wird von Tito Ceccherini geleitet. Es folgt Orffs "Carmina Burana" (21 Uhr, selbes Doppel-Programm auch am Samstag). Neben weiteren Konzerten und Aufführungen der einzelnen "Ring"-Opern gibt es am Vorabend des 24-Stunden-"Rings" ein weiteres spannendes Projekt: Bei einer "Ring-Session" (31. Juli) duellieren sich ein Männerchor und eine Jazzcombo mit den wichtigsten Wagner-Motiven.

Carreras

Und ab 9. August gibt es Starglanz in Erl: José Carreras singt in der Uraufführung der Oper " El Juez" ("Der Richter") des österreichischen Komponisten Christian Kolonovits (Reprisen: 12. und 15. August, für diese gibt es noch Karten). Das Werk war bereits im April in Bilbao zu sehen, offiziell uraufgeführt wird es nun in Erl.

Gustav Kuhn: Der Dirigent, Regisseur und Verwirklicher gründete 1997 die Tiroler Festspiele in dem Passionsspielort. Seither wurden die Aufführungen in Erl vom Geheimtipp zum Fixpunkt am sommerlichen Kalender der Opernfreunde. Besonders wichtig ist in Erl die Förderung junger Musiker. Seit der Eröffnung eines neuen, imposanten Festspielhauses im Jahr 2012 gibt es auch im Winter ein vielfältiges Musikprogramm.

Info und Tickets: Details zum Spielplan unter www.tiroler-festspiele.at

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