Theatermacher Piero Bordin gestorben
Der Theatermacher Piero Bordin, Gründer und Leiter des Welttheaterfestivals "Art Carnuntum", ist am Freitag im Alter von 73 Jahren gestorben. Das bestätigte seine Witwe Elfriede am Sonntag gegenüber der APA. Bordin war am Begräbnis seiner Schwiegermutter am Wiener Zentralfriedhof mit einem Herzinfarkt zusammengebrochen und ist in der Folge in einem Wiener Spital gestorben.
Piero Bordin wurde am 24. Juli 1947 als Sohn einer aus Athen stammenden Mutter und eines venezianischen Vaters in Wien geboren, studierte an der Universität für Angewandte Kunst und arbeitete zunächst als Schüler und Mitarbeiter von Peter Weibel als bildender Künstler. 1989 gründete er das Festival "Art Carnuntum", das in Symposien und Theater-Aufführungen v.a. im Amphitheater Petronell-Carnuntum und in Schloss Hof einerseits die Erinnerung an die kulturhistorisch bedeutsame Stätte hochhielt, wo am 11. November 308, unter der Leitung von Diokletian die sogenannte Kaiserkonferenz stattfand, bei der die Machtverhältnisse im Römischen Reich neu aufgeteilt wurden, und andererseits mit Aufführungen aus allen Weltteilen die Theatertradition der Antike fortführte. Seiner selbstlosen Begeisterung und Theaterleidenschaft war es zu verdanken, dass prominente Theatermacher und -gruppen vom La MaMa Theater New York bis zum Londoner Globe Theatre immer wieder gerne nach Carnuntum kamen.
2007 wurde Bordin mit dem Niederösterreichischen Kulturpreis in der Sparte "Darstellende Kunst" ausgezeichnet, 2017 wurde ihm der Berufstitel Professor verliehen. 2018 erhielt er einen päpstlichen Orden, die Überreichung nahm Kardinal Christoph Schönborn vor.
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