Theatermacher Herbert Wochinz ist gestorben
Der 1925 in Villach geborene Wochinz begann seine künstlerische Ausbildung in den 50er- Jahren in Paris, wo er Kontakte zu Marcel Marceau, Samuel Beckett, Eugène Ionesco, Jean Cocteau oder Jean Genet unterhielt.
Nach seiner Rückkehr nach Wien war Wochinz als Schauspieler und Regisseur (u. a. am Theater der Courage) tätig. 1958 gründete er das Theater am Fleischmarkt, wo er französische Avantgarde spielte.
1961 gründete er in Spittal an der Drau die Komödienspiele Porcia, die er bis 1990 leitete. Von 1968 bis 1992 war Wochinz zudem Intendant des Stadttheaters Klagenfurt, als Vorgänger von Dietmar Pflegerl. Ab 1992 zog sich Wochinz weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück.
Politik würdigt Wochinz
Kulturministerin Claudia Schmied (S) würdigte den am Dienstag verstorbenen Kärntner Theatermacher, Herbert Wochinz, in einer Aussendung als einen "kulturellen Begründer Kärntens". Er habe bewiesen, dass Kärnten und die internationale Theaterwelt keine unüberwindlichen Gräben trennten. "Österreich hat eine maßgebliche Theaterpersönlichkeit verloren." Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) nannte Wochinz "eine hoch geschätzte und vielbewunderte Persönlichkeit".
Der nunmehrige Intendant des Klagenfurter Stadttheaters, Florian Scholz, drückte stellvertretend für die Belegschaft in einem Nachruf seine Dankbarkeit aus und sagte: "Obschon ich Herrn Wochinz leider nicht mehr persönlich kennenlernen durfte, begegne ich seinem guten Geist täglich, denn er hat das Stadttheater Klagenfurt nachhaltig geprägt."
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