Parallel zur Veröffentlichung des Albums läuft der Film in ausgewählten Kinos, wobei die beiden in der Qualität stark unterschiedlich sind. Das Album ist zwar nicht so bahnbrechend, wie es „Original Pirate Material“(2002) war, aber Skinner versteht es immer noch, einzigartige Beats zu basteln, die von Ska und Indie-Rock beeinflusst sind und perfekte Stimmungsbilder malen. Dazu erzählt er mit trockenem Wortwitz dichte Storys – am besten in „Money Isn’t Everything“, „Walk Of Shame“, und „Troubled Waters“.
Der Film ist weniger gelungen. Das liegt vielleicht daran, dass Skinner fast alles selbst gemacht hat – vom Drehbuch über die Regie bis zur Hauptrolle des DJs. Zum Schauspielen fehlt ihm aber das Talent.
Im Film legt DJ Mike in einem winzigen Club auf, kämpft mit Geldproblemen, verliebt sich in die reiche Besitzerin eines großen Clubs, gerät in einen Drogendeal und löst auch noch einen mysteriösen Todesfall.
„Ich habe in der Zwischenzeit viel als DJ gearbeitet. Das meiste, was in dem Film vorkommt, habe ich dabei selbst gesehen“, erklärt Skinner. „Anfangs wollte ich einen Spital-Thriller drehen, konnte dafür aber keine Finanzierung auftreiben. Dass ich alles selbst machen wollte, war ein zu großes Risiko. Deshalb kam ich auf das DJ-Thema: Das ist eine verrückte Welt, die ich gut genug verstehe, um darüber zu reden.“
Die Songs sollten unabhängig vom Film funktionieren: „Ich hatte zwar die Story zuerst fertig und schrieb diese Songs dann dafür. Sie sollten aber nicht die Story erzählen, denn wenn du sie dazu benützt, bedeutet das, dass der Film das nicht gut genug macht. Deshalb sind die Songs wie eine Reihe von Stimmungen, die manchmal auch gegenläufig zu dem sind, was im Film passiert.“
Skinner hat vor dem Musiker-Comeback nicht nur als DJ gearbeitet, sondern sich auch in Bezug auf das Filmemachen geübt. Er drehte eine Doku über israelische Rapper, Musikvideos und Kurzfilme für Firmen und schrieb Musik für andere Filme.
Deshalb will er nach der Tournee zum Comeback-Album gleich den nächsten Film drehen. „Ich habe mir für ,The Darker The Shadow` spezifisches Wissen angeeignet. Zum Beispiel, wie man in einem dunklen, lauten Club, das Licht und den Sound gut hinkriegt. Es wäre schade, das verkommen zu lassen. Ja, dieses Projekt war sehr anstrengend. Aber das ist genauso wie mit kalten Duschen: Ich mag sie nicht, aber ich fühle mich gut, wenn ich sie hatte!“
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