"The Lost Bus": Ein ausgebrannter Typ als Held in Feuersbrunst

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Matthew McConaughey auf AppleTV+ in spannender Rettungsaktion im kalifornischen Inferno.

AppleTV+. Dramatischer, emotionaler und amerikanischer geht es kaum: Ein klassischer gelber Schulbus voll mit Kindern inmitten höllischer Brände; und ausgerechnet ein ausgebrannter Busfahrer mit privaten Problemen soll es richten.

Vorbild war die Waldbrandsaison von 2018, jene mit den meisten Todesopfern und den größten Zerstörungen, die es in Kalifornien bis dahin gab. Insgesamt brannten rund 7.700 Quadratkilometer nieder – was ungefähr der Größe des Bundeslandes Salzburg entspricht.

Jedes Feuer startet klein. In „The Lost Bus“ ist es ein Schaden an einer Hochspannungsleitung, der für Funkenflug sorgt und die ausgedorrte Landschaft in Sekundenschnelle entzündet. 22 Schulkinder stecken in der Ponderosa Elementary fest. Das klingt auch uramerikanisch – nach der Ponderosa Ranch aus der Western-Kultserie „Bonanza“. Doch die Schule im nordkalifornischen Butte County, in der sich die Geschichte abspielte – die in Lizzie Johnsons Roman „Paradise“ festgehalten wurde – hieß tatsächlich so.

Kevin McKay hieß der Mann, der zum Helden wurde, gemeinsam mit der Lehrerin Mary Ludwig (gespielt von America Ferrera). Für diesen Mann ist keine bessere Besetzung denkbar als Matthew McConaughey, abonniert auf den „All American Guy“.

Echtzeitatmosphäre

Er hört über Funk die verzweifelte Anforderung, ob irgendjemand die Kinder herausholen könne. McKay, mit tiefen Augenringen, kämpft mit sich – und macht es. Er fährt ins Gefahrengebiet hinein, anders als Tausende andere, die hinaus wollen. Letzteres macht die Flucht noch schwieriger. Es entwickelt sich eine atemberaubende Echtzeitatmosphäre, man sieht Wind, Wetter und Feuerszungen bei der zerstörerischen Arbeit zu, hört hektische Funksprüche und fragt sich, wie sie es schaffen können. Ein echtes, uramerikanisches Disaster Movie, in Szene gesetzt vom Spannungsspezialisten Paul Greengrass („Jason Bourne“, „Flug 93“). Peter Temel

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