Teenager-Trump-Fan klagt „Washington Post“ auf 250 Millionen

Wer ist hier der Böse? Nicholas Sandmann (vorne links) fühlt sich verleumdet.
Nicholas Sandmann will 250 Millionen Euro, weil die Zeitung schrieb, er habe einen Ureinwohner schikaniert.

Das Video spaltete im Jänner die amerikanische Öffentlichkeit: Zu sehen war eine Gruppe von Burschen, die mit „Make America Great Again“-Kappen vor einem amerikanischen Ureinwohner stand und ihn schikanierte. Direkt vor ihm, mit spöttischem Grinsen, stand Nicholas Sandmann.

Der Clip wurde tausendfach verbreitet, der Aufruhr war groß – schließlich werden die roten Kappen in Teilen Amerikas als Symbol des Rassismus à la Donald Trump gesehen. Und der Trommler ist nicht nur Native American, sondern auch Vietnam-Veteran.

Wie sich rasch zeigte, war die Situation komplexer: Der Trommler spielte eine seltsame Rolle, ebenso wie ein Protestmarsch afroamerikanischer Sektierer, die die Burschen beschimpft hatten. Sandmann tingelte durch rechte Talkshows und sah sich als Opfer einer Medienkampagne.

Nun lässt er Klagen folgen. Die erste richtet sich gegen die Washington Post, von der er 250 Millionen Euro Schadenersatz verlangt – das entspricht dem Preis, den Amazon-Gründer Jeff Bezos für die gesamte Zeitung im Jahr 2013 gezahlt hatte. Die Post will sich rechtlich zur Wehr setzen. Und Sandmann kündigt an, weitere Medien zu klagen.

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