Tanz und zeitgenössische Musik: Naheliegende, aber seltene Kombination

Ein Tänzer in dunkler Kleidung steht in einer Nebelkulisse auf einer Bühne.
Zeitgenössische Musik, Gegenwartstanz: eine Verbindung scheint naheliegend, doch finden sie selten zusammen.

Das Neue-Musik-Festival Wien Modern bietet jetzt die Gelegenheit, neue Stücke mit ungewöhnlichen Durchdringungen zu sehen. Kooperationen mit brut und dem Tanzquartier ermöglichen das Aufeinandertreffen von live Musik und Tanz, eine Seltenheit im knapp budgetierten Tanzalltag.

Auftakt

Zum Auftakt im brut im Künstlerhaus zeigten die Choreografin Nicole Beutler, die Komponistin Tomoko Mukaiyama und der Lichtdesigner Jean Kalman ein Tanzkonzert. „Shirokuro“ gestaltet die Performance zu Kompositionen von Galina Ustwolstkaja und Mukaiyama (basierend auf Studien Robert Schumanns). Letztere ist auch die Pianistin, die bereits ihren Auftritt in der Choreografie Beutlers inszeniert. Später kommt der ausgezeichnete Tänzer Mitchell-Lee van Rooij dazu, der die Musik in seinen Bewegungen sichtbar macht.

Democracy

Als Kontrast dazu stellten Léda-Maud Le Pladec „Democracy“ als work in progress im Tanzquartier vor. Le Pladecs Konzept wird der Musik von Julia Wolfe („Dark Full Ride“), Francesco Filidei („Silence=Death“) und den vier Percussionisten von TaCTuS übergestülpt. Im inszenierten Chaos mit vier Performern findet das demokratische Prinzip als Ausgangspunkt zu einer Vielfalt an Ausdrucksweisen vom Maschinellen bis zum Pathos.

Das Plakat für das Festival „Wien Modern 2013“ zeigt ein rotes Kreuz auf rosafarbenem Grund.

Das Festival Wien Modern läuft noch bis zum 15. November. Tanz – wenn auch des Publikums – spielt insbesondere am 7. November noch eine große Rolle: Der Große Saal des Konzerthauses wird dann zum Ballsaal mit „Tanzmusik für Fortgeschrittene“.

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