Streit um Klimts "Goldene Adele" wird verfilmt
Der größte und wichtigste Restitutionsfall Österreichs wird zu einem aufwendig produzierten Film-Epos: Helen Mirren wird im geplanten Film "Woman in Gold" die in Wien geborene Bloch-Bauer-Erbin Maria Altmann spielen.
Altmann (1916-2011), die vor den Nazis aus Wien flüchten musste, hat in einem jahrelangen Rechtsstreit dafür gekämpft, dass fünf Klimt-Werke aus dem Belvedere an die rechtmäßigen Erben restitutiert werden.
Und sie war dabei letztlich erfolgreich: 2006 wurden fünf Bilder, darunter die berühmte "Goldene Adele", an die Erben zurückgegeben.
Rekordbild
Das Gemälde "Adele Bloch-Bauer I" ist eine der Ikonen der österreichischen Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts. Auf dem Porträt ist Altmanns Tante Adele Bloch-Bauer zu sehen.
Das Bild wurde nach der Restitution vom Kunstsammler und ehemaligen US-Botschafter in Österreich, Ronald Lauder, für die Neue Galerie in Manhattan erstanden – um einen kolportierten Kaufpreis von 135 Millionen Dollar. Damit war das Gemälde – ein Rückkauf durch Österreich wurde heftig diskutiert – kurzzeitig das teuerste Bild der Welt. Die übrigen Werke wurden im Auktionshaus Christie’s im November 2006 um 192,7 Mio. Dollar (151 Mio. Euro) versteigert.
"Es hat mich riesig gefreut, dass ich nicht blöd dastehe, dass ich da nicht einem Phantom nachgejagt bin", sagte Altmann einmal über ihren jahrelangen Kampf.
Diese österreichische Geschichte von Enteignung, Vertreibung und Verzögerungen wird nun von Regisseur Simon Curtis verfilmt. Neben Mirren sollen auch Ryan Reynolds (als Altmanns Anwalt Randolf Schoenberg) und Daniel Brühl (als Schoenbergs Anwalts-Gegenspieler) vor der Kamera stehen. Drehstart ist im Mai, heißt es in US-Medienberichten. Der Film wird u.a. von Harvey Weinstein für Time Warner Cable und die BBC produziert.
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