Strandbad und Notruf: ORF2 hat den „Ein.Blick“

Die erste Folge von "Ein.Blick" führt in den Böhmischen Prater.
Die neue Reportagereihe des ORF möchte österreichische Lebenswelten zeigen - die erste Folge ist heute, Freitag, zu sehen.

„Die Leute sind interessant, wenn man sich Zeit nimmt“  – so könnte man den Vorsatz von „Ein.Blick“ zusammenfassen. Die neue ORF2-Reihe, die ab heute jeden Freitag um 21.20 Uhr zu sehen sein wird, möchte einen Blick auf österreichische Lebenswelten werfen: auf Schausteller und Besucher im Böhmischen Prater, auf die Arbeit in einer Polizei-Notrufzentrale und auf einem Donauschiff.

An diesen Orten soll es vor allem um eines gehen: Um die Menschen, die sich dort aufhalten. „Wir inszenieren nichts“, meint Sendungschef Peter Liska. Story würde man keine suchen – so sind gewissermaßen die Menschen, die die verschiedenen Orte bevölkern, die Geschichte. Diese Menschen wolle man schlicht  zu Wort kommen lassen. „Wir nehmen uns Zeit“, meint Programmdirektorin Kathrin Zechner.

Voyeurismus-Bedenken

Das Sendungskonzept erinnert an Elizabeth T. Spiras „Alltagsgeschichte“, die der ORF von 1985 bis 2006 produzierte. Damals porträtierte Spira Österreicherinnen und Österreicher in ihrem Umfeld – vom Würstelstand bis zur Donauinsel. Voyeurismus-Vorwürfe gab es häufig, erzählte die heute 75-Jährige einmal. Solchen Bedenken setzt ORF2-Channel-Manager Alexander Hofer entgegen, dass man sich über niemanden lustig machen wolle. „Es ist immer auf Augenhöhe mit den Menschen umgegangen worden“, erzählt Hofer, „despektierlich“ oder „von oben herab“ habe man sich nie verhalten.

Der Vergleich zur „Alltagsgeschichte“ liege natürlich auf der Hand, erzählt Liska. Ist „Ein.Blick“ gar eine Wiederbelebung  des alten Formats? Nein, meint der Sendungschef: „Wir bemühen uns, etwas anders zu machen.“

"Minimalistisch"

Dieses „Andere“ könnte die „Mischung“ der Sendung sein, wie Liska sagt. Die thematische Breite von der Notrufarbeit bis zum Strandbadbesuch lässt erkennen: „Ein.Blick“ könnte sowohl Reportage als auch Dokumentation sein. „Eine ganz minimalistische Geschichte“ soll das Format werden, tragen sollen es die Protagonisten alleine.

Die ersten wird man heute, Freitag, kennenlernen: Die Auftakt-Folge von „Ein.Blick“ führt in den Böhmischen Prater in Wien, sieben weitere folgen noch.

Kommentare