Filmkritik zu "Der Pfau": Statt „Teambuilding“ beschuldigt jeder jeden

Auf der Suche nach dem verlorenen Federvieh: Lavinia Wilson in „Der Pfau“
Thriller-Komödie rund um Frankfurter Investmentbanker, die auf einem schottischen Landsitz eingeschneit werden

Von Gabriele Flossmann

Vier Frankfurter Investmentbanker und ihre Chefin Linda begeben sich zu einem Wochenend-Workshop. Die lustlos wirkenden Gesichter lassen vermuten, dass sich bei den Ankömmlingen nur schwer das dafür erforderliche „Teambuilding“ bewerkstelligen lässt.

Das heruntergekommene Ambiente trägt zur kollektiven Grantigkeit bei. Leben kommt in den schottischen Landsitz erst, als der Lieblingspfau des Lords spurlos verschwindet. Gastgeber und Personal mitgezählt, sind hier zwei Dutzend Personen zusammengesperrt und eingeschneit. Das ideale Setting für Agatha-Christie-Suspense. Erzählt wird aus wechselnder Figurenperspektive. Dieses Spiel rund um Leistungsdruck, Konkurrenzkampf und nackte Existenzangst, gemixt mit der Suche nach einem „schwarzen Schaf“, dem man jede nur mögliche „Schuld“ unter die Paarhufe schieben kann, wird durch die Darstellung der hoch motivierten Schauspieler-Riege umso vergnüglicher.

INFO: D/BEL 106 Min.Von Lutz Heineking. Mit Philip Jackson, Victoria Carling, Peter Trabner.

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