"Star Wars": Möge die Macht im Museum sein

Am Ende muss eine Entscheidung her: Lässt man sich vom dunklen Imperator verführen? Oder bleibt man der guten Sache treu? Keine leichte Entscheidung, ist man doch gerade erst dem dunklen Vater selbst, Darth Vader also, begegnet. In Köln wird in den nächsten Monaten eine „Star Wars“-Ausstellung gezeigt, die mehr als das sein will - der Besucher soll sich selbst besser kennenlernen.
Eine „interaktive Reise“ zur Identität der Filmcharaktere kündigte Andreas Waschk, Geschäftsführer des Wissenschaftsmuseums Odysseum, am Mittwoch an. Und tatsächlich: Überraschend fundiert und zudem kurzweilig beschäftigt die Ausstellung sich mit dem komplexen Konzept der Identität.
200 Original-Requisiten

Zu all dem liefert die Schau Hintergrundwissen, das Hardcore-Fans womöglich bekannt, für die meisten aber wohl neu ist. Zum Beispiel, dass Darth Vaders Aussehen auch dem Zufall geschuldet ist: In der ersten Version des Kostüms wurde genommen, was gerade zur Hand war - unter anderem ein deutscher Armeehelm aus dem Zweiten Weltkrieg und eine Gasmaske.
Bei allem Ernst, mit dem die Fans diese Exponate sezieren werden, wird die Schau dennoch nicht zur Nabelschau der „ Star Wars“-Welt. In zehn Schritten und in steter Spiegelung der Filmfiguren wird gezeigt, wie der einzelne Mensch zu dem wird, was ihn ausmacht.
Interaktiv

Ob man für diesen Mehrwert allerdings bereit ist, die happigen Eintrittspreise zu zahlen, muss jeder selbst entscheiden. Bei mindestens 21,95 Euro für Erwachsene und 15,95 Euro für Kinder kann der Museumsbesuch für Familien ein teurer Spaß werden.
Die Ausstellung wurde unter anderem vom Montréal Science Centre entwickelt und hatte dort 2012 Premiere. Seitdem gastierte sie in Paris und Lyon, in Köln ist sie mindestens bis zum 20. September zu sehen und geht anschließend wieder ins Ausland. Insgesamt ist sie den Organisatoren zufolge in den letzten drei Jahren schon von über einer Million Menschen besucht worden.
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