Spektakuläre Kunstaktion gegen Korruption

So langwierig Korruptionsskandale die österreichische Öffentlichkeit auch oft beschäftigen, so kurzlebig können sich Protestaktionen gegen sie erweisen. Nach knapp fünf Minuten war die Aktion "Antikorruption 04/12" des Künstlers Emmerich Weissenberger am Sonntagvormittag schon wieder vorbei.

Weissenberger ließ sich von einem
Hubschrauber auf der von der Polizei gesperrten Wiener Lassallestraße vor der Telekom-Zentrale absetzen und stopfte mitgebrachtes "Schmiergeld" in einen Schlitz, der auf einer mit "A...Theater" beschrifteten Leinwand angebracht war.
Per Megafon ließ er die verblüffte Zuschauerschar wissen: "Es reicht! Für alle. Wir wirtschaften im Kreis. Und das ist uns Reichtum genug." Und schon flog er mit dem Hubschrauber wieder davon.
Mehr Anstand

"Ich will (...) ausdrücken, was wir alle fühlen. Es gehören endlich wieder Anstand und Würde in die Politik. Wir brauchen mehr direkte Demokratie. Das A... steht für
Antikorruption ebenso wie für Austria, aber eben auch für jenen Ort, wo viele Menschen die meisten Politiker am liebsten hinschicken würden. Es ist einfach ein A...-Theater, was wir jeden Tag zu sehen bekommen", heißt es in einem Schreiben.
Der Grazer Weissenberger erregte bereits 2010 mit einer "Kreuzigungs-Aktion" auf dem Stephansdom öffentlich Aufsehen. Damals demonstrierte er gegen die Missbrauchsfälle in der Kirche.
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