Fotos der Gewalt

Mit der Serie "Shane and Maggie" gewann Sara Lewkowicz den diesjährigen Sony-Fotopreis.

Mit nacktem Oberkörper steht Shane vor seiner Frau Maggie, die Hand erhoben und die Muskeln angespannt. Die zweijährige Tochter Memphis steht daneben. Memphis schaut ihre Mutter und den Stiefvater an. Shane schreit. Schlägt zu. Szenen, die es überall auf der Welt gibt. Szenen, bei denen die meisten Menschen lieber wegschauen. Nicht so Sara Lewkowicz. Die 31-jährige Fotografin begleitete die Familie mehrere Monate und wurde zu einer stillen Beobachterin.

Dabei ist die Serie "Shane und Maggie" entstanden. Eine Serie über häusliche Gewalt, mit der sie die Jury des renommierten Fotopreises von Sony überzeugen konnte und den L’Iris d’Or Award bekommt. Eigentlich wollte sie die Geschichte eines rückfälligen Straftäters in ihren Bildern festhalten. Shane, damals 31 Jahre alt, war der passende Kandidat. Den Großteil seines Lebens verbrachte er im Gefängnis, Gewalt war für ihn ständig eine Option. Auch gegenüber seiner Familie.

Gewinnerfotos aller Kategorien

Eine junge Frau sitzt auf einer Treppe vor einem Haus, im Fenster sind zwei Kinder zu sehen.

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Ein Vater hält seine kleine Tochter auf einem Jahrmarkt im Arm, beide schauen nach oben.

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Eine Dragqueen mit Krone und auffälligen Ohrringen blickt nach oben.

Eine Tänzerin wirbelt in einem Ballsaal vor Publikum.

Vier Männer sitzen auf Lastwagen vor einem Lagerhaus bei Sonnenuntergang.

Ein Kind springt nachts auf einem Trampolin, während andere zusehen.

Eine Person macht Yoga in einem dunklen, rot beleuchteten Raum.

Zwei Männer ringen in einer dunklen Arena auf einem Sandboden.

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Eine Schwarzweißaufnahme der Betonstruktur einer Unterführung mit Wasserlachen auf dem Boden.

Eine Schwarzweißaufnahme unter einer mehrspurigen Autobahnbrücke.

Eine abstrakte Darstellung von dunklen und hellen Kreisen unterschiedlicher Größe.

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Eine Reihe von hellen, kreisförmigen Formen bildet einen Ring auf dunklem Hintergrund.

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Ein nasser, schwarz-weißer Hund mit offenem Maul und großen Augen blickt in die Kamera.

Ein weißer, nasser Hund mit Halsband schaut nach oben.

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Eine Wiese voller gelber Blumen mit einem alten Zaun im Vordergrund.

Ein gewundener Pfad führt durch einen dichten Wald mit hohen Bäumen.

Eine Gruppe junger Löwen ruht sich in einem Grasfeld unter blauem Himmel aus.

Eine Gruppe Löwen ruht sich auf einem Felsen unter einem dramatischen Himmel aus.

Ein Jockey, mit Schlamm bedeckt, steht nach einem Rennen da.

Ein Jockey in Rennkleidung hält einen Sattel und eine Gerte.

Ein kleines Mädchen steht unter der Dusche und streckt die Zunge heraus.

Eine Familie sitzt an einem Tisch, geschmückt mit dänischen Flaggen.

Zwei Frauen tragen Schutzmasken und gelbe Schutzbrillen in einer Menschenmenge.

Eine Person umarmt eine andere, die ein T-Shirt mit Comic-Motiv und eine türkische Flagge trägt.

Mehrere Agaven in Töpfen stehen auf einem Regal vor einer weißen Ziegelwand.

Ein blühender Baum mit rosa Blüten vor einer weißen Wand.

Eine ältere Frau und ein Kleinkind sitzen auf einem Bett in einem einfachen Raum.

"Die Leute betrachten die Fotos und fühlen sich hilflos, weil sie eine schreckliche Sache sehen", zitiert Spiegel Online die Fotografin: "Häusliche Gewalt ist kein Problem von Frauen, sondern ein Problem von Menschen - und es ist kein privates Problem, es ist jedermanns Problem." Nachdem die Serie veröffentlicht worden war, habe sie etwa hundert Briefe und Mails von Opfern und Zeugen häuslicher Gewalt erhalten und die meisten sagten: "Indem du Maggies Geschichte erzählt hast, hast du meine Geschichte erzählt."

Dass die Fotoserie die Menschen bewegt, zeigt die Auszeichnung als "Foto des Jahres" bei den Sony World Photography Awards - Lewkowicz setzte sich gegen 139.554 Einsendungen aus 166 Ländern durch. Bereits im Februar war sie bei der World Press Photo-Auswahl in der Kategorie "Contemporary Issues" siegreich.

Sony World Photography Award

Der Sony World Photography Award gehört zu den größten Preisen seiner Art. 139.554 Fotos (Rekord) aus 166 Ländern wurden für die diesjährige Verleihung eingereicht – mehr als je zuvor. Eine unüberschaubare Menge, von der Anfang Februar eine Shortlist für die Verleihung am 30. April in London veröffentlicht wurde. Der Hauptgewinn beträgt 25.000 Dollar, in den einzelnen Rubriken dürfen sich die Gewinner über die neueste Fototechnik von Sony freuen.

National Award

Bereits im März wurden die Gewinner des Nationalen Wettbewerbs bekanntgegeben. In Österreich durfte sich der in Wien lebende Fotograf Christian Stangl über die Auszeichnung freuen. Mit seinem Bild einer alten Straßenbahn, die für Sonderfahrten genutzt wird, überzeugte er die Jury. Auf Platz 2 landete Günter Nindl noch vor Torsten Muehlbacher.

Stangl wurde 1978 in Niederösterreich geboren und lebt seit 13 Jahren in der Bundeshauptstadt. Seit 1996 arbeitet er unter anderem für den ORF und produzierte als Motiondesigner die Eröffnungssequenzen verschiedener Formate, wie zum Beispiel "Wahlfahrt", "Weltjournal" oder dem "ZiB Magazin". Bereits im vergangenen Jahr war er im Finale der Sony World Photography Awards.

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