Sci-Fi im Weltmuseum: Mit der Wunschrakete aus der Dystopie

Sci-Fi im Weltmuseum: Mit der Wunschrakete aus der Dystopie
Die Ausstellung „Science Fiction(s)“, zu der eine Installation im Theseustempel gehört, blickt aus fiktiven Szenarien in die Gegenwart

Alles muss „smart“ sein. Jede Gefühlsäußerung wird zum Inhalt, der online zwischen Anzeigen platziert wird. Journalisten werden auf „Pay per Click“-Basis bezahlt und lassen ihre im Akkord geschriebenen Artikel von einer künstlichen Intelligenz adaptieren, die den Inhalt schnurstracks an unterschiedliche Zielgruppen anpasst – auch wenn dabei widersprechende Aussagen entstehen. Das treibt die Spaltung der Gesellschaft voran, immer weiter.

Seit die Künstlergruppe Superflux den Film „The Intersection“ 2021 produzierte, scheint die dort gezeigte Dystopie noch näher an die Realität herangerückt zu sein.

Nun läuft die Doku-Fiktion (online auch hier zu sehen) in der Ausstellung „Science Fiction(s) – Wenn es ein Morgen gäbe“ im Wiener Weltmuseum (bis 9. 1. 2024). Die Schau nutzt den Umweg spekulativer Erzählungen, um brennenden Themen der Gegenwart ein Gesicht zu geben. Das gelingt in einer zugänglichen Form – das spröde Vokabular, in das die Kritik an Technik, Kolonialismus und Kapitalismus anderswo noch oft eingepackt ist, darf draußen bleiben.

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